Europäoische Kommission

Erasmus+ ermöglicht grenz- und fachübergreifende Zusammenarbeit von 44 Europäischen Hochschulen

Die Europäische Kommission hat die Ergebnisse der Ausschreibung „Europäische Hochschulen“ für 2022 präsentiert: Mit einem Rekordbudget von 272 Mio. Euro fördert Erasmus+ weiterhin 16 Europäische Hochschulen und vier neue Allianzen.

08.08.2022

Die Ausschreibung „Europäische Hochschulen“ 2022 im Rahmen von Erasmus+ verfolgte zwei Ziele: Zum einen die nachhaltige Förderung bestehender erfolgreicher Allianzen, um langfristige Ziele zu verfolgen. Die 16 erfolgreichen Allianzen sind auf etwa 30 neue Hochschuleinrichtungen angewachsen. Zum anderen sollten europaweit neue Europäische Hochschulen entstehen, die verschiedene Hochschuleinrichtungen mit gemeinsamen strategischen Zielen verbinden.

Vizepräsident Margaritis Schinas erklärte:

„Einzeln betrachtet ist jede Hochschule in Europa ein Wissens- und Innovationszentrum. In Form transnationaler Bündnisse können sie zu europäischen Spitzenreitern werden und durch die Zusammenarbeit sogar noch weiterentwickeln. Ich bin überzeugt, dass die Europäischen Hochschulen gemeinsam die Hochschulbildung revolutionieren, und gratuliere allen erfolgreichen Kandidaten herzlich.“

EU-Bildungskommissarin Mariya Gabriel ergänzte:

„Der heutige Tag bringt uns unseren Zielen in der europäischen Hochschulbildung ein Stück näher: Interuniversitäre und -disziplinäre Campus, wo Studierende, Lehrkräfte und Forschende aus ganz Europa uneingeschränkt mobil sind und gemeinsam neues Wissen generieren. Ich bin stolz auf die höhere und langfristigere Förderung der Allianzen durch das Erasmus+-Programm und auf unseren inklusiven Ansatz, der es Hochschuleinrichtungen ermöglicht, sich bestehenden Allianzen anzuschließen oder neue zu bilden.“

Erstmals auch Allianzen mit Partnern aus Ukraine, Schweiz und Vereinigtem Königreich

Zusammen mit den 2020 ausgewählten 24 Allianzen gibt es nun 44 „Europäische Hochschulen“, denen 340 Hochschuleinrichtungen in Hauptstädten und abgelegenen Gebieten in 31 Ländern, d. h. in allen EU-Ländern, Island, Norwegen, Serbien und der Türkei, angehören. Bei der diesjährigen Ausschreibung konnten erstmals auch Allianzen mit Partnern aus Ländern des Bologna-Prozesses wie der Ukraine, dem Vereinigten Königreich und der Schweiz eingegangen werden. Mit rund 1 300 Partnern wie NRO, Unternehmen, Städten oder lokalen bzw. regionalen Behörden können die Europäischen Hochschulen die Qualität und den Umfang der tertiären Bildung erheblich verbessern.

Im Herbst 2022 steht das Erasmus+-Bewerbungsfenster zur Förderung aktueller und neuer Allianzen wieder offen.

Hintergrund

Europäische Hochschulen sind grenzüberschreitende Allianzen von durchschnittlich neun Hochschuleinrichtungen, die unterschiedliche Arten von Einrichtungen umfassen können (z. B. Hochschulen und Forschungsuniversitäten, Fachhochschulen, Technologieinstitute, Kunsthochschulen und Hochschuleinrichtungen der beruflichen Aus- und Weiterbildung) und geografisch in Europa breit aufgestellt sind. Gemeinsam sind sie Wegbereiter für eine langfristige strukturelle, nachhaltige und systematische Zusammenarbeit in den Bereichen Bildung, Forschung und Innovation in ganz Europa. Sie bieten auf die Lernenden ausgerichtete Curricula, die interuniversitär vermittelt werden, und ermöglichen so Studierenden, Lehrkräften und Forschenden aus allen Teilen Europas eine nahtlose Mobilität.

Mit der Zeit werden sie immer mehr Fakultäten, Institute, Bedienstete und Studierende vernetzen, innovativere, alltagsnahe und transdisziplinäre pädagogische Konzepte anbieten, mehr gemeinsame Programme durchführen, noch inklusiver sein und ihr Umfeld stärker einbinden. Die Kommission präsentierte die Initiative „Europäische Hochschulen“ den EU-Spitzen im Vorfeld des Sozialgipfels von Göteborg im November 2017 als Teil eines übergeordneten Ziels, bis 2025 einen europäischen Bildungsraum zu schaffen.

Bis Mitte 2024 will die Europäischen Hochschulstrategie 60 Europäische Hochschulen mit mehr als 500 Hochschuleinrichtungen unterstützen. Dafür ist im laufenden Erasmus+-Programmplanungszeitraum 2021 – 2027 eine Rekordsumme von 1,1 Mrd. EUR vorgesehen. Die reine Forschungstätigkeit der Europäischen Hochschulen wird hingegen von der „Europäischen Exzellenzinitiative“ im Rahmen von Horizont Europa abgedeckt.

Quelle: Europäische Kommission vom 27.07.2022

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