Familienpolitik
Eltern wünschen sich mehr Zeit für Familie
![Ein Vater trägt seine Tochter auf dem Arm und sieht sehr zufrieden aus. Ein Vater trägt seine Tochter auf dem Arm und sieht sehr zufrieden aus.](/fileadmin/_processed_/9/6/csm_Fotolia_65475487_Subscription_XXL_a1ff31205b.jpg)
Eine Studie des Statistischen Bundesamtes zur Zeitverwendung zeigt, dass sich 80 Prozent der Väter mehr Zeit für Kinder und Familie wünschen. Bundesfamilienministerin Schwesig benennt bei der Vorstellung der Studie das Elterngeld Plus als ersten Schritt auf dem Weg zu einer flexibleren Familienarbeitszeit.
26.08.2015
Der Wunsch der Eltern nach mehr Zeit für die Familie ist groß. Ein großer Teil der Eltern (32% der Väter und 19% der Mütter) bemängeln, nicht ausreichend Zeit für ihre Kinder zu haben. Fast 80% der Väter wünschen sich, dass sich dies ändert und sie sich mehr um Kinder und Familie kümmern können.
Das ist eines der Ergebnisse der Zeitverwendungserhebung des Statistischen Bundesamtes, die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig gemeinsam mit dem Präsidenten des Bundesamtes für Statistik, Roderich Egeler, am 26. August 2015 in Berlin vorgestellt hat.
Mit der Studie "Zeitverwendung in Deutschland 2012/2013" liegen erstmals Daten vor, die zeigen, welche Veränderungen es bei der Verwendung der Zeit von Frauen und Männern sowie von Familien in Deutschland gibt.
"Väter und Mütter sind heute stärker gefordert als früher – beruflich und privat.
Vollzeit arbeiten, sich gleichzeitig um Kinder und pflegebedürftige Angehörige kümmern – das bringt die Familien an die Grenze ihrer Belastung," so Familienministerin Schwesig. "Diese Generation steht vor der Herausforderung, ihre Wünsche nach Beruf und Familienleben zu vereinbaren, sie brauchen zeitliche Entlastung. Die Zeit für die Familie muss mehr anerkannt werden", sagte die Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig anlässlich der Vorstellung der Ergebnisse.
Im Vergleich zu 2001/2002 gibt es Veränderungen: Grundsätzlich ist die Stundenzahl bei Männern und Frauen für Erwerbstätigkeit gestiegen. Vergleicht man Mütter und Väter mit Menschen, die in Haushalten ohne Kinder leben zeigt sich: Sie arbeiten knapp 10 Stunden mehr – das ist vor allem auf ein höheres Pensum unbezahlter Arbeit zurückzuführen.
Gleichzeitig haben aber Mütter wie Väter auch mehr Zeit darauf verwendet, sich um Kinder zu kümmern und sich aktiv mit ihnen zu beschäftigen. Erwerbstätige Mütter verbrachten dabei ähnlich viel Zeit mit Aktivitäten wie Vorlesen oder Gespräche mit den Kindern, wie nicht erwerbstätige Mütter.
Zwischen Wunsch und Wirklichkeit bei der Erwerbsarbeit gibt es jedoch eine Lücke:
Väter und Mütter in Vollzeit wollen durchschnittlich weniger Stunden arbeiten und mehr Zeit für Familie haben. Mütter und Väter, bei denen beide Partner je 30 Stunden und mehr arbeiten, wünschen sich durchschnittlich um vier Stunden geringere Arbeitszeiten: zwischen 33 (Mütter) bzw. 38 (Väter) Stunden. Mütter in kleiner Teilzeit würden ihre Arbeitszeit dagegen gerne etwas erhöhen.
"Eltern wollen ihre Arbeit so gestalten, dass beides möglich ist: Beruf und Familie. Für jeden zweiten Vater heißt das: durchschnittlich etwas weniger zu arbeiten, für etwas mehr als ein Viertel der Mütter: etwas mehr zu arbeiten. Das zeigt, dass mein Vorschlag einer Familienarbeitszeit, bei der beide vollzeitnah arbeiten und sich um die Familie kümmern, den Nerv trifft. Die Familienarbeitszeit bietet Eltern die Chance, so zu leben wie sie es sich wünschen. Ich bin überzeugt: davon profitieren alle – Mütter, Väter und Kinder", so Schwesig.
Ein erster Schritt auf dem Weg zur Familienarbeitszeit ist das Elterngeld Plus.
Es bietet Eltern flexiblere Möglichkeiten, Beruf und Familie miteinander zu vereinbaren und unterstützt eine partnerschaftliche Aufteilung von Erwerbsarbeit in Teilzeit durch einen Partnerschaftsbonus.
Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig: "Damit aus der geforderten Generation keine überforderte Generation wird, müssen wir Männer und Frauen darin unterstützen, ihre Zeit partnerschaftlich aufzuteilen. Die Ergebnisse der Studie bestätigen, dass dies auch der Wunsch der Eltern ist. Ich sehe das als klaren politischen Handlungsauftrag, die Familienarbeitszeit weiterzuverfolgen".
Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 26.08.2015
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