Ganztagsbildung
Das neue Übergangssystem von der Schule in den Beruf startet in NRW dieses Schuljahr
Nordrhein-Westfalen startet in diesem Schuljahr als erstes Flächenland ein umfassendes neues Übergangssystem von der Schule in den Beruf. Ziel ist es, den Jugendlichen durch Berufs- und Studienorientierung schon ab der achten Klasse und durch die individuelle Betrachtung ihrer Stärken und Talente einen reibungslosen Übergang in eine Berufsausbildung oder ein Studium zu ermöglichen.
22.08.2012
Arbeitsminister Guntram Schneider sagte in Düsseldorf: „Wir wollen alle Jugendlichen noch in der Schule fit für die Ausbildung machen, um ihnen Warteschleifen zu ersparen. Über 70.000 junge Menschen sind derzeit in Maßnahmen, die nicht direkt zu einem Berufsabschluss oder einer Hochschulzugangsberechtigung führen, die Hälfte von ihnen ist nach Expertenschätzung aber ausbildungsreif.“
Schulministerin Sylvia Löhrmann erklärte: „Unsere Devise lautet ‚Kein Abschluss ohne Anschluss’. Im neuen Übergangssystem müssen alle Partner im Ausbildungskonsens ihren Beitrag leisten. So schaffen wir es, dass die Schülerinnen und Schüler nach systematischer Studien- und Berufsorientierung realistische Entscheidungen mit Blick auf ihre berufliche Zukunft treffen und verwirklichen können.“
Arbeitsminister Schneider ergänzte: „Angesichts des Fachkräftebedarfs unserer Wirtschaft können wir uns Ausbildungsabbrüche und sogenannte Warteschleifen weniger denn je leisten. Deshalb wollen wir die Jugendlichen frühzeitig zu einem Beruf hinführen, der ihren Neigungen und Fähigkeiten entspricht.“
Beginn mir rund 27.000 Jugendlichen in sieben Kommunen
Mit rund 27.000 Schülerinnen und Schülern der achten Klassen wird das neue Übergangssystem Schule-Beruf in zunächst sieben Referenzkommunen gestartet (Bielefeld, Dortmund und Mülheim sowie der Städteregion Aachen und den Kreisen Borken, Rheinisch-Bergischer Kreis und Siegen-Wittgenstein). Es wird sukzessive ausgebaut und soll flächendeckend im Schuljahr 2018/2019 in Nordrhein-Westfalen etabliert sein.
Kernelemente des Übergangssystems sind unter anderem:
- Individuelle Feststellung von Potentialen der Jugendlichen mit Blick auf eine berufliche Entwicklung oder ein Studium
- Systematische Berufs- und Studienorientierung ab der Klasse 8, beispielsweise mit Berufsfelderkundungen und Praktika
- Spezifische Angebote für Jugendliche mit besonderem Förderbedarf
- Konkrete Anschlussvereinbarung für Jugendliche der Abgangsklassen
- Ausbildungsangebote für alle ausbildungsreifen Jugendlichen
- Noch nicht ausbildungsreifen Jugendlichen wird ein individuelles Angebot gemacht, um die Ausbildungsreife zu erlangen und dann ebenfalls ein Ausbildungsangebot zu erhalten
Minister Schneider wird ab nächster Woche bis zum Herbst alle sieben Referenzkommunen persönlich besuchen.
Auf das neue Übergangssystem hatten sich Landesregierung, Gewerkschaften, Unternehmensverbände, Kammern, Arbeitsverwaltung und Kommunen Ende letzten Jahres im Ausbildungskonsens NRW verständigt. Auf örtlicher Ebene koordinieren die Kommunen die Aktivitäten; die Landesregierung unterstützt, flankiert und koordiniert diesen Prozess auf Landesebene. Das Landesarbeitsministerium stellt jährlich bis zu neun Millionen Euro für die Kommunalen Koordinierungsstellen zur Verfügung.
Weitere Informationen unter:
- <link http: www.arbeit.nrw.de>www.arbeit.nrw.de
- <link http: www.berufsorientierung-nrw.de>www.berufsorientierung-nrw.de
Quelle: Die Landesregierung Nordrhein-Westfalen vom 22.08.2012
Termine zum Thema
Materialien zum Thema
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Forderungen zur Europawahl 2024
-
Expertise / Gutachten
Neue Publikation im Rahmen des Projekts "JAdigital": Expertise zum Thema "Digitalisierung und Teilhabe: Chancen und Risiken in der Kinder- und Jugendhilfe"
-
Zeitschrift / Periodikum
Schuldistanz - die Rolle der Jugendsozialarbeit
-
Stellungnahme / Diskussionspapier
Jugendsozialarbeit stärken – Ausbildung garantieren! Stellungnahme der BAG ÖRT zur Ausbildungsgarantie im Rahmen des Weiterbildungsgesetzes
-
App
Studienkompass-App zur Studien- und Berufsorientierung
Projekte zum Thema
-
JFF – Institut für Medienpädagogik in Forschung und Praxis
GenderONline – Geschlechterbilder und Social Media zum Thema machen
-
Bundesagentur für Arbeit
planet-beruf.de – Meine Zukunft. Meine Ausbildung.
-
Minor – Projektkontor für Bildung und Forschung
Demokratieförderung im Übergangssystem
-
Bundesverband Produktionsschulen e.V.
BVPS-Upcycling-Wettbewerb
-
KVJS-Landesjugendamt Baden-Württemberg
Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit auf kommunaler Ebene in Baden-Württemberg
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit (LAGJ) Baden-Württemberg e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
INN-tegrativ gGmbH | Die Berufsförderungswerke im Norden | Jugendhilfe
-
Sonstige
cultures interactive e.V.
-
Verband / Interessenvertretung
Fachverband Jugendarbeit / Jugendsozialarbeit Brandenburg e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Jugendhilfezentrum Don Bosco Helenenberg