Bildungsgerechtigkeit
Chancengleichheit fängt mit Vorlesen an

Anlässlich des veröffentlichten „Bildungsmonitor 2023“, der zeigt, dass Deutschland in einer Bildungskrise steckt, gibt auch Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme der Stiftung Lesen, einen Kommentar dazu ab. Sie betont die Wichtigkeit der Förderung von Lesekompetenz, um der Chancenungleichheit entgegenzuwirken.
11.09.2023
Der erschienene „Bildungsmonitor 2023“ der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft" (INSM) bescheinigt erneut, dass Deutschland in einer Bildungskrise ist. Der Monitor erscheint in diesem Jahr bereits zum 20. Mal und zieht für den Blick auf die Bildung Merkmale wie Lernerfolge sowie Bildungsinfrastruktur oder -bedingungen heran. Der Bericht zeigt erneut auf, dass sich die Bildung vor allem in den letzten zehn Jahren deutlich verschlechtert hat. Hervorzuheben ist vor allem, dass die deutsche Bildungspolitik nicht nur daran scheitert, Bildungserfolg von der Herkunft zu entkoppeln, sondern sich die Abhängigkeit sogar noch einmal vertieft hat. Da ist es nicht verwunderlich, dass die Mehrheit der Deutschen, laut des zeitgleich erschienen „Bildungsbarometers“ des „ifo Instituts”, unzufrieden mit der Bildungspolitik ist. Statt Bildungsmittel zu kürzen – wie erst kürzlich geschehen – sprechen sich 74 Prozent der Befragten dafür aus, die Bildungsausgaben zu erhöhen.
Der erste Schritt zur Bildung ist Lesen
Statement: Sabine Uehlein, Geschäftsführerin Programme der Stiftung Lesen, kommentiert:
„Die Forderung nach mehr finanziellen Mitteln für die Bildung können wir nur unterschreiben. Denn das Armutszeugnis, das die Bildungsberichte Deutschland ausstellen, ist zwar nicht neu, aber deswegen nicht weniger dramatisch. Wir wissen, dass der erste Schritt zur Bildung Lesen ist. Eine Kompetenz, die sich seit Jahren konsequent verschlechtert – es wird aber von Seiten der Politik nicht mit der nötigen Dringlichkeit gehandelt. Aus unserer Sicht brennen vor allem drei Punkte. Punkt 1: Leseförderung muss systematisiert werden, von Geburt an. Dazu gehört auch, dass Programme wie Sprachkitas bundesweit weiterfinanziert werden müssen und vor allem genug Betreuungsplätze vorhanden sind. Punkt 2: Ganztag strukturiert nutzen. Lesen muss täglich, stufen- und fachübergreifend in den Schulalltag eingebaut werden. Punkt 3: Chancengleichheit fängt beim Vorlesen an. Kinder lernen leichter lesen, wenn ihnen vorgelesen wird. Wir müssen es als Gesellschaft schaffen, jedem Kind diese Hilfestellung zu geben.“
Weitere Informationen
- Ideen und Programme für die Leseförderung im Schulalltag
- Gemeinsam für die Leseförderung – Nationaler Lesepakt
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Quelle: Stiftung Lesen vom 30.08.2023
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