Jugendpolitik

Bündnis Mädchenpolitik NRW fordert Freiräume für Mädchen und junge Frauen

Am 11. Oktober 2013 wird der internationale Mädchentag zum zweiten Mal weltweit gefeiert. Die Vereinten Nationen (UN) weisen damit auf Artikel 2 der Kinderrechtskonvention hin, der gleiche Rechte für alle Kinder unabhängig von Geschlecht oder Herkunft festschreibt.

09.10.2013

Das Bündnis Mädchenpolitik NRW fordert in diesem Zusammenhang mehr Aufmerksamkeit für die Lebensrealitäten von Mädchen und jungen Frauen.

Die Umsetzung gleicher Kinderrechte betrifft auch westliche Industrienationen wie Deutschland. Mädchen und junge Frauen sind oftmals besonders von Ausgrenzung und Diskriminierung betroffen. So werden Mädchen anteilig mehr in Haus- und Familienarbeit eingebunden, 12- bis 16-Jährige verfügen in Deutschland über eine halbe Stunde weniger Freizeit täglich als gleichaltrige Jungen. Das Bündnis Mädchenpolitik will Politik und Zivilgesellschaft für Mädchenrechte sensibilisieren.

„Viele Mädchen sind Erwartungshaltungen und schulischem Leistungsdruck ausgesetzt. Die pluralisierte Gesellschaft mit steigendem Leistungsdruck und vielschichtigen gesellschaftlichen Erwartungen hat konkrete Auswirkungen auf Mädchen, bei denen das Risiko, depressiv zu werden, doppelt so hoch ist wie bei Jungen (Vgl. Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, 2013: 14. Kinder- und Jugendbericht. Bericht über die Lebenssituation junger Menschen und die Leistungen der Kinder- und Jugendhilfe in Deutschland, S. 142). Um Mädchen stark zu machen, braucht es Freiräume und Möglichkeiten zur Reflektion sozialer Rollen“, betonen Kathrin Prassel und Kerstin Schachtsiek vom Bündnis Mädchenpolitik NRW.

Unter Freiräumen versteht das Bündnis Mädchenpolitik NRW das Recht von Mädchen auf Ruhe und Freizeit sowie auf Spiel und altersgemäße aktive Erholung (Vgl. Vereinte Nationen, Übereinkommen über die Rechte des Kindes, Artikel 31).  Freiräume können selbstbestimmt gestaltet werden und sie entstehen dort, wo Kinder an kulturellem Leben teilhaben können. Freiräume sind dabei je nach Zusammenhang koedukativ oder geschlechtsspezifisch zu gestalten.

Freiräume als Möglichkeit der Partizipation und als gesellschaftliche Gestaltungsräume werden zum diesjährigen Weltmädchentag geboten. Bundesweit finden vielfältige Veranstaltungen und Mitmach-Aktionen statt. Die LAG Mädchenarbeit in Hessen organisiert Begegnungsfeste und Aktionstage für Mädchen. Das Duisburger Mädchenzentrum Mabilda bietet Vorträge und einen Filmnachmittag an. Flashmobs, in denen für die Rechte der Mädchen auf der ganzen Welt getanzt wird, finden am 11. Oktober unter anderem in Gütersloh (um 16:00 Uhr am Berliner Platz) und in Düsseldorf um 16:30 Uhr vor dem Carsch-Haus statt.

Dem Bündnis Mädchenpolitik NRW gehören folgende Organisationen an:
AGOT-NRW, FUMA Fachstelle Gender NRW, LAG Autonome Mädchenhäuser/Feministische Mädchenarbeit NRW, LAG Mädchenarbeit in NRW, LAG kath. Offene Kinder- und Jugendarbeit NRW, Landesjugendring NRW, Landesvereinigung Kulturelle Jugendarbeit NRW, Paritätischer Wohlfahrtsverband LV NRW – Fachgebiet Frauenprojekte, Paritätisches Jugendwerk NRW, Diakonisches Werk der Ev. Kirche von Westfalen, LAG Lokale Medienarbeit NRW

Quelle: Landesjugendring NRW/Bündnis Mädchenpolitik NRW vom 09.10.2013

Redaktion: Astrid Bache

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