Schulentwicklung

Breites Bündnis fordert Strategiedialog „Bildung in Baden-Württemberg“

Anlässlich des Bildungskongresses Kommunaler Landesverbände am 10. März hat ein breites Bündnis aus Organisationen einen Offenen Brief zur Ganztags­betreuung an Grundschulen ab 2026 in Baden-Württemberg verfasst. Die Hauptbotschaft: es müsse eine gemeinsame Vision von Landesregierung, kommunalen Spitzenverbänden, außerschulischen Bildungsträgern aus der Kinder- und Jugendhilfe und der Kultusverwaltung entwickelt werden.

21.03.2023

Hintergrund der Forderung sei, dass der Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung angesichts von Fachkräftemangel kippelt. Das Bündnis fordert deshalb zu einem „Strategiedialog Bildung“ auf, um einen geeigneten Rahmen für ein qualitätsvolles, vielfältiges und von vielen Akteu:innen getragenes Angebot zu schaffen.

Im Zentrum der Gestaltung des Ganztags müssten Kinder und ihr gelingendes Aufwachsen stehen, heißt es in dem Offenen Brief. Der große zeitliche Umfang der Ganztagsbetreuung mache aus Sicht des Bündnis ein qualitätsvolles, vielfältiges und von vielen Akteur:innen getragenes Angebot erforderlich, um den vielseitigen Interessen und Bedarfen von Kindern Rechnung zu tragen. Freiräume, Wahlmöglichkeiten, Pluralität und Selbstbestimmung seien zentrale Eckpfeiler eines Angebots, das auf Kinderinteressen und -mitbestimmung basiere. Dafür seien die Rahmenbedingungen jetzt zu schaffen, heißt es weiter.

Strategiedialog Bildung als Vision

Als Vision für die Zusammenarbeit von multiprofessionellen Teams bei der ganztägigen Betreuung der Kinder, wird im Offenen Brief ein „Strategiedialog Bildung in Baden-Württemberg“ vorgeschlagen, der den frühkindlichen Bildungsbereich genauso wie die Primarstufe und Sekundarstufe I und II und insbesondere auch den außerschulischen Jugendbildungssektor in den Blick nimmt.

Bei der Ganztagsbetreuung an Grundschulen ab 2026 gäbe es darüber hinaus zu bedenken, dass Ganztagsbetreuung eine Verantwortungsgemeinschaft im Sozialraum sowie Qualität durch Fachkräfte – hauptamtlich aber auch ehrenamtlich – brauche.

Modellprojekt als Beitrag zur Ausgestaltung der Ganztagsbetreuung

Das Bündnis wolle anknüpfend an das Konzept „Verlässliche Kooperation“ ein Modellprojekt der Kinder- und Jugendarbeit in den Jahren 2023-2024 im Vorgriff zur Umsetzung des GaFöG 2026 mit Unterstützung des Landes durchführen. Dabei soll der sozialräumliche Ansatz sichtbar gemacht und die Stärken der Kinder- und Jugendarbeit im Bereich der informellen und non-formalen Alltagsbildung und Freizeitgestaltung eingebracht werden. Hierfür würden bereits  intensive Gespräche mit mehreren Städten in Baden-Württemberg laufen. Weiterhin würden Grundsätze für gelingende Kooperation und Koordination entwickelt werden.

Weitere Informationen

Der Offene Brief steht als Download auf der Website des Landesjugendrings Baden-Württemberg zur Verfügung.

Unterzeichnende des Offenen Briefs

Der Offene Brief wurde unterzeichnet von, dem Landesjugendring Baden-Württemberg, dem Landessportverband Baden-Württemberg e. V., der Arbeitsgemeinschaft der Landjugenden Baden-Württemberg, der Landesvereinigung Kulturelle Jugendbildung Baden-Württemberg e.V., der Landesarbeitsgemeinschaft Offene Jugendbildung Baden-Württemberg e.V., dem Bischöflichen Jugendamt Diözese Rottenburg-Stuttgart, dem BDKJ Rottenburg-Stuttgart, der Abteilung Jugendpastoral Erzdiözese Freiburg, dem BDKJ Freiburg, dem Evangelischen Jugendwerk Württemberg, der Evangelischen Jugend Baden, dem Evangelischen Kinder- und Jugendwerk Baden, der Arbeitsgemeinschaft Jugendfreizeitstätten Baden-Württemberg e.V., der Chorjugend im Schwäbischen Chorverband und dem Kreisjugendring Esslingen e.V.

Quelle: Landesjugendring Baden-Württemberg vom 08.03.2023

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