Gesundheit
Brandenburg beteiligt sich an internationaler Studie zum Gesundheitsverhalten von 11- bis 15-Jährigen
Im Rahmen eines Gemeinschaftsprojektes wird in den kommenden zwei Jahren in Brandenburg die gesundheitliche Situation von Kindern und Jugendlichen im Alter von elf bis 15 Jahren untersucht. Das Land Brandenburg beteiligt sich das erste Mal an der HBSC-Studie (Health Behaviour in School-aged Children).
05.12.2017
Erstmals erhebt und analysiert ein Forscherteam der BTU Cottbus-Senftenberg – mit Unterstützung des Bildungs- und des Gesundheitsministeriums – sowie der AOK Nordost als größter regionaler Krankenkasse repräsentative Daten, um wichtige Rückschlüsse über die körperliche und seelische Gesundheit sowie das Gesundheitsverhalten zu ziehen.
Gesundheitsverhalten in Bezug zum gesellschaftlichen Umfeld
Mit der HBSC-Studie werden 2018 insgesamt 3.600 Kinder und Jugendliche an 63 zufällig ausgewählten Schulen des Landes befragt. Die Jugendlichen nehmen freiwillig und nach Zustimmung ihrer Eltern an der breit angelegten, anonymen Erhebung teil. Per Selbsteinschätzung vermitteln sie durch die Beantwortung des Fragebogens ein aussagefähiges Bild des eigenen Gesundheitsverhaltens (z.B. Ernährung, Sport, Genuss- und Suchtmittel) in Bezug zu ihrem gesellschaftlichen Umfeld. So werden die personellen und sozialen Rahmenbedingungen in Schule, Familie und Gleichaltrigen-Gruppe in den Blick genommen, die eine gesunde Entwicklung beeinflussen. Die Ergebnisse sollen Ansatzpunkte für Prävention und Gesundheitsförderung liefern und bei der Identifikation von gesundheitsbezogenen Risikogruppen und Problemfeldern helfen. Die erhobenen Daten werden zudem in die Gesundheitsberichterstattung des Landes Brandenburg einfließen und für die gesundheitswissenschaftliche Forschung von Prof. Dr. Ludwig Bilz am Institut für Gesundheit der BTU zur Verfügung stehen.
Repräsentative Daten zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen
Projektstart ist der 1. Dezember 2017. Die Projektlaufzeit beträgt zwei Jahre. Die Schülerbefragung erfolgt mit Genehmigung des Ministeriums. Durch die finanzielle Unterstützung der Kooperationspartner kann in Brandenburg parallel zur bundesweiten und internationalen Erhebung im Frühjahr 2018 eine repräsentative Befragung durchgeführt werden. Erste Ergebnisse werden im Laufe des Jahres 2019 vorliegen. Brandenburg wird ergänzend zu den Daten aus den ärztlichen Untersuchungen der Gesundheitsämter damit erstmals über repräsentative Daten zur Gesundheit und dem Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen verfügen.
Für das gemeinsame Projekt haben die Ministerien für Arbeit, Soziales, Gesundheit, Frauen und Familie (MASGF) und für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg, die AOK Nordost und die Brandenburgische Technische Universität (BTU) Cottbus-Senftenberg eine Kooperationsvereinbarung geschlossen. Neben dem „Landesprogramm für die gute gesunde Schule“ und dem Pilotprojekt der „Schulgesundheitsfachkräfte“ ist diese Schülerbefragung ein weiterer gemeinsamer Baustein der Landesregierung und der AOK Nordost zur Förderung von Gesundheit und Bildung bei Kindern und Jugendlichen im Land Brandenburg.
Über die HBSC-Studie
Die HBSC-Studie ist ein internationales kooperatives Forschungsvorhaben, das von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) seit über 30 Jahren unterstützt wird. Sie wurde 1982 von Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen aus England, Finnland und Norwegen gemeinsam entwickelt. Seither wird sie im vierjährigen Abstand durchgeführt. Ursprünglich mit vier Ländern begonnen, nehmen mittlerweile über 40 Länder mit mehr als 200.000 Kindern und Jugendlichen an der Befragung teil. Deutschland beteiligt sich seit 1993 an der Studie, anfangs mit Länderstichproben und seit 2010 erstmals zusätzlich mit einer bundesweiten Stichprobe.
Kontakt
Ansprechpartner:
BTU Cottbus-Senftenberg
Prof. Dr. Ludwig Bilz, Tel. 03573 / 85 715,
E-Mail: <link mail>ludwig.bilz@b-tu.de
AOK Nordost
Gabriele Rähse, Tel. 0800 / 265080 22202,
E-Mail: <link mail>presse@nordost.aok.de
Quelle: Ministerium für Bildung, Jugend und Sport (MBJS) des Landes Brandenburg vom 28.11.2017
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