Jugendsozialarbeit

Beschäftigung: Niedrigste Arbeitslosenzahl seit 25 Jahren

Mehr Menschen haben Arbeit: 43,78 Millionen sind erwerbstätig, 371.000 mehr als vor einem Jahr. Der Herbst bringt die Arbeitslosigkeit auf den niedrigsten Stand seit 25 Jahren. Auch die Entwicklung am Ausbildungsmarkt ist erneut günstiger als im Vorjahr, auf 100 gemeldete Stellen kommen 106 gemeldete Bewerber.

04.11.2016

"Binnen eines Jahres ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig arbeitenden Menschen um fast ein halbe Million gestiegen. Die Oktober-Arbeitslosigkeit ist so niedrig wie seit 25 Jahren nicht", so Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles.

43,78 Millionen Menschen waren im September erwerbstätig. Das sind 371.000 mehr als vor einem Jahr, meldete die Bundesagentur für Arbeit (BA).

31,46 Millionen waren im August sozialversicherungspflichtig beschäftigt - eine Steigerung gegenüber dem Vorjahr um 474.000.

Noch mehr offene Stellen

Unternehmen fragen stark nach Mitarbeitern: 691.000 offene Stellen verzeichnete die Bundesagentur für Arbeit im Oktober - 79.000 mehr als im Vorjahr.

Insgesamt wurden im zweiten Quartal 2016 auf dem ersten Arbeitsmarkt 985.000 Stellen angeboten, so das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 96.000 oder elf Prozent.

Deutlich weniger Arbeitslose

Rund 2,54 Millionen hatten sich im Oktober bei der BA arbeitslos gemeldet - 68.000 weniger als im September. Vor einem Jahr waren noch 109.000 mehr Menschen arbeitslos. Die Arbeitslosenquote sank auf 5,8 Prozent (September: 5,9 Prozent).

In der Grundsicherung für Arbeitsuchende (Arbeitslosengeld II) waren rund 1,78 Millionen Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 102.000 weniger als vor einem Jahr.

Der Schub am Arbeitsmarkt müsse genutzt werden, um Chancen auf Teilhabe zu schaffen. "Für die, die neu zu uns gekommen sind und länger bleiben werden genauso wie für die, die bisher von der guten Entwicklung der Beschäftigungslage noch nicht profitieren konnten", so Nahles.

Migration und Flucht auf dem Arbeitsmarkt

Migration und Flucht wirken sich auf beiden Seiten des Arbeitsmarkts aus. Immer mehr europäische Zuwanderer und Flüchtlinge finden und suchen in Deutschland Arbeit. Im August waren 236.000 mehr Zuwanderer (+ 14 Prozent) sozialversicherungspflichtig beschäftigt als im Vorjahr.

Dagegen waren im Oktober 87.000 mehr Zuwanderer arbeitslos gemeldet (+ 27 Prozent). Gegenüber Oktober 2015 waren 88.000 mehr Flüchtlinge aus den wichtigsten nichteuropäischen Herkunftsländern arbeitslos gemeldet.

Insgesamt wurden 386.000 Flüchtlinge im Oktober von Arbeitsagenturen und Jobcentern betreut, darunter 157.000 Arbeitslose. Das sind 19.000 arbeitsuchende und 1.000 arbeitslose Flüchtlinge mehr als vor einem Monat.

Nicht alle stehen dem Arbeitsmarkt bereits zur Verfügung. Viele besuchen zum Beispiel Sprach- oder Integrationskurse und machen Praktika. Andere sammeln in gemeinnützigen Arbeitsgelegenheiten erste Erfahrungen.

Ausbildungsstellen nicht immer vor der Haustür

"Die Entwicklung am Ausbildungsmarkt war 2015/16 für die Bewerber erneut etwas günstiger als im vergangenen Jahr", sagte BA-Vorstandsmitglied Raimund Becker. Rein rechnerisch zeigten sich Angebot und Nachfrage am Ausbildungsmarkt ausgeglichen. So kamen bundesweit auf 100 gemeldete betriebliche Ausbildungsstellen 106 gemeldete Bewerber.

474.700 neue Ausbildungsverträge wurden bis zum 30. September 2016 geschlossen, meldeten die Kammern. Das waren rund 200 mehr als im vergangenen Jahr. Insgesamt hatten sich 546.900 Ausbildungsstellen bei der BA gemeldet, 15.900 mehr als im Vorjahr. Unter den 547.700 Bewerberinnen und Bewerbern waren 10.300 Flüchtlinge.

Allerdings sind die Chancen regional, berufsfachlich und qualifikatorisch ganz unterschiedlich verteilt: In Bayern, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen, Baden-Württemberg und im Saarland gab es deutlich mehr Ausbildungsstellen als Bewerber. Dagegen fehlten betriebliche Ausbildungsplätze vor allem in Berlin, Nordrhein-Westfalen, Hessen und in Niedersachsen.

43.500 Ausbildungsstellen waren Ende September 2016 unbesetzt, 1.900 mehr als im Vorjahr. Im Lebensmittelverkauf, in der Gastronomie und Hotellerie, in Reinigungsberufen, im Bäcker- und Fleischerhandwerk, im Frisörhandwerk sowie in Bau- und Ausbauberufen konnten die Betriebe Stellen nicht besetzen. 22.900 Bewerberinnen und Bewerber konnte die BA bis zum 30. September nicht vermitteln.

Quelle: Presse- und Informationsamt der Bundesregierung vom 03.11.2016

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