Sozialpolitik

Berufliche Orientierung wirksam begleiten – Handbuch für Schleswig-Holstein

Das kann ich! Das interessiert mich! Das gibt es! Dies sollen alle Schülerinnen und Schüler der gymnasialen Oberstufe spätestens sagen können, wenn sie das Abitur in der Tasche haben. Gemeinsam möchten das Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, die Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit und die Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) die frühzeitige und umfassende Vorbereitung von Jugendlichen auf die entscheidende Wahl des weiteren Bildungs- und Berufsweges ausbauen. Ein neues kostenfreies Handbuch bündelt nun Unterrichtsmethoden zum Berufs- und Studienwahlprozess für Oberstufen-Schüler/-innen.

04.09.2019

In intensiver Zusammenarbeit wurde das Handbuch „Berufliche Orientierung wirksam begleiten. Unterrichtsmodule für die Sekundarstufe II in Schleswig-Holstein“ erstellt, das mit dem Beginn des Schuljahres 2019/20 den entsprechenden Schulen in Schleswig-Holstein kostenfrei zur Verfügung steht. Am 2. September wurde es von Karin Prien, Ministerin für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein, Margit Haupt-Koopmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, und Dr. Arndt Schnöring, Generalsekretär der Stiftung der Deutschen Wirtschaft, vorgestellt.

Unterstützungsange­bot für Lehrkräfte und Berufsberatungen

Das Handbuch mit passgenauen, praxisnahen Unterrichtsmodulen ist ein Unterstützungsange­bot für Lehrkräfte, die in den Oberstufen der Gymnasien und Gemeinschaftsschulen und in den Beruflichen Gymnasien unterrichten, sowie für Berufsberaterinnen und -berater der Agenturen für Arbeit. Ein zentrales Anliegen ist es hierbei auch, die Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften und den Berufsberaterinnen und -beratern zu stärken.

Berufs- und Studienorientierung von Schüler/-innen

Das Handbuch bündelt wirksame Methoden zur systematischen Begleitung des Berufs- und Studienorientierungsprozesses der Schülerinnen und Schüler. Alle Arbeitsmaterialien wurden an die spezifischen Bedingungen und Zielsetzungen in Schleswig-Holstein angepasst. Das Know-how von erfahrenen Lehrkräften, Berufsberaterinnen und -beratern und weiteren Stake­holdern ist in die Konzeption der Unterrichtsmaterialien eingeflossen. Bei der Buchvorstellung haben Berufsberater/-innen und Lehrkräfte direkt mit den Methodenhandbüchern gearbeitet, weitere Workshops zur Einführung der Materialien werden folgen.

Das Vorhaben „Berufliche Orientierung wirksam begleiten“ wird in Kooperation der Bundesagentur für Arbeit und des Ministeriums für Bildung mit Unterstützung der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) umgesetzt. Hierbei ist für die Bundesagentur für Arbeit auch die Stärkung der Zusammenarbeit zwischen den Lehrkräften und den Berufsberaterinnen und -beratern ein zentrales Anliegen.

An der Praxis orientierte Informationen

Bildungsministerin Karin Prien hob die Bedeutung einer fundierten und möglichst umfassenden Berufsorientierung in allen Schularten hervor: „Ganz gleich, ob Erster allgemeinbildender Schulabschluss, Mittlerer Schulabschluss oder Abitur, wichtig ist, dass die Jugendlichen an dieser wichtigen Schwelle ihrer Bildungslaufbahn eine gute Beratung erfahren.“ Das sei die beste Voraussetzung dafür, dass sie eine passende Perspektive für ihre persönliche Zukunft fänden. Ministerin Prien dankte den Kooperationspartnern aus der Arbeitsagentur und der Stiftung der Deutschen Wirtschaft für die Unterstützung: „Noch nie war unserer Bildungssystem so durchlässig und noch nie war die Chancengerechtigkeit so hoch wie heute. Doch das ist zugleich auch eine große Herausforderung, denn die Fülle der Möglichkeiten kann zuweilen auch den Blick auf das Nächstliegende – zum Beispiel eine duale Ausbildung – verstellen.“ Umso wichtiger seien an der Praxis orientierte und fundierte Informationen, wie sie die gemeinsam entwickelten Unterrichtseinheiten lieferten.

Vielfalt an möglichen Ausbildungs- und Studienangeboten

Margit Haupt-Koopmann, Chefin der Regionaldirektion Nord der Bundesagentur für Arbeit, sag­te: „Die Herausforderungen für Abi­turientinnen und Abiturienten am Übergang von der Schule in den Beruf sind heutzutage größer denn je. Auf der einen Seite findet sich eine enorme Vielfalt an möglichen Ausbildungs- und Studienangeboten - es gibt mehrere tausend Studiengänge und über 350 Ausbildungsberufe - auf der anderen Seite stehen junge Menschen mit ihren jeweiligen Ta­lenten und Vorlieben. Bei­des muss miteinander abgeglichen und bestenfalls in Einklang ge­bracht werden. Denn nur so - das ist der gemeinsame Anspruch der Berufsberatung der Bun­des­agentur für Arbeit und der Schulen - können wir jeden einzelnen Jugendlichen bei seiner Ent­scheidungsfindung für einen Ausbildungsberuf oder ein Studium vertrauenswürdig und kom­petent unterstützen. Ausgehend von diesem Anspruch haben wir gemeinsam für Schleswig-Hol­stein das vorliegende, praxis­orientierte Handbuch erstellt. Es ist - und das möchte ich her­vorheben - eine ‚Fundgrube‘, die spannende Unterrichtseinheiten, tolle Ideen und fundierte In­for­mationen enthält. Gleichzeitig möchte ich die Chance nutzen“ – so Haupt-Koopmann weiter – „um in diesem Zu­sam­men­hang noch kurz auf unser neues Selbsterkundungstool (SET) hin­zu­weisen. Mit ihm können Schü­­lerinnen und Schü­ler online testen, welche Fähigkeiten, Stärken und Inter­es­sen sie be­sitzen, und welche Stu­diengänge oder Ausbildungsberufe auf Basis des da­bei er­stellten indivi­du­ellen ‚Kompetenz­profils‘ besonders gut zu ihnen passen.“

Dr. Arndt Schnöring, Generalsekretär der Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw), ergänzt: „Durch unsere langjährigen Erfahrungen aus verschiedenen Förderprogrammen für junge Menschen wissen wir, wie entscheidend eine intensive Begleitung am Übergang von der Schule ins Berufsleben ist. Wir freuen uns sehr, dass wir die aus dieser Erfahrung entstandenen Konzepte und Methoden jetzt weitertragen können und so gemeinsam mit den vielen beteiligten Partnern allen Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe in Schlewswig-Holstein eine umfassende berufliche Orientierung bieten können.“

Quelle: Stiftung der Deutschen Wirtschaft (sdw) vom 02.09.2019

Back to Top