#StärkerAlsGewalt

Aktionstag setzt Zeichen gegen Gewalt im Online-Alltag

Sexistische, frauenfeindliche, beleidigende und bedrohende Kommentare sind für viele Frauen und Mädchen ein unerträglicher Teil ihres Online-Alltags. Im Rahmen der Initiative „Stärker als Gewalt“ legt das Bundesfamilienministerium daher im Oktober einen Schwerpunkt auf das Thema „Digitale Gewalt gegen Frauen“. Höhepunkt war der Aktionstag gegen digitale Gewalt mit zwei Veranstaltungen am 15.10.2020.

19.10.2020

Cybermobbing, heimliche Aufnahmen, Stalking in sozialen Netzwerken – digitale Gewalt nimmt zu und trifft in den allermeisten Fällen Frauen.

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey nahm anlässlich des Aktionstages an der halbdigitalen Podiumsdiskussion „Im Netz nicht sicher? Gemeinsam sind wir #StärkerAlsGewalt“ teil. Sie sprach mit Expertinnen und Influencerinnen darüber, welche Formen und Dimensionen Gewalt im Netz annehmen kann, wie sich Frauen wehren können und wie das Umfeld Betroffenen zur Seite stehen kann. Bei der Diskussion mit dabei waren Katja Grieger, Geschäftsführerin des Bundesverbands Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe, Anna-Lena von Hodenberg, die Geschäftsführerin von HateAid, sowie per Video dazugeschaltet Cheyenne Ochsenknecht, Influencerin und Unterstützerin der Initiative „Stärker als Gewalt“.

„Digitale Gewalt gegen Frauen geht uns alle an“

Bundesfamilienministerin Dr. Franziska Giffey: „Digitale Gewalt gegen Frauen geht uns alle an. Herabwürdigungen, Bedrohungen, sexuelle Belästigungen und frauenfeindliche Kommentare sind eine Ausprägung von zahlreichen unterschiedlichen Gewaltformen, mit der Frauen konfrontiert sind und denen wir uns entschieden entgegenstellen. Frauen müssen im Netz sicher unterwegs sein können. Die digitale Welt darf kein Ort sein, aus dem sich Frauen aus Angst vor Angriffen zurückziehen. Belästigungen und Bedrohungen im Netz sind Straftaten, die verfolgt werden müssen. Zugleich sind wir alle als Gesellschaft gefragt, das Internet als offenen Raum zu verteidigen, in dem jeder Mensch seine Meinung äußern kann, ohne damit rechnen zu müssen, beleidigt oder bedroht zu werden. Als Bundesfamilienministerin möchte ich mit unserer Initiative #Stärker-als-Gewalt erreichen, dass Frauen den Mut haben, sich gegen Gewalt zu wehren, Menschen aus dem Umfeld Betroffene besser unterstützen können und die zahlreichen Hilfsangebote bekannter werden. Denn nur gemeinsam sind wir stärker als Aggressionen und Hass im Netz und überall sonst.“

Wie kann Unterstützung und Empowerment Betroffener gelingen?

Neben der Podiumsdiskussion führte der Bundesverband Frauenberatungsstellen und Frauennotrufe (bff) als Fachpartnerorganisation der Initiative im Rahmen des Aktionstags eine vorwiegend digital stattfindende Fachtagung zum Thema digitale Gewalt durch. Der bff-Fachaustausch „digital + real“ beleuchtete aus wissenschaftlicher und praxisorientierter Perspektive, wie Beratung, Unterstützung Betroffener und feministisches Empowerment bei digitaler Gewalt gelingen können. Die bff-Fachberatungsstellen verzeichnen seit Jahren einen Anstieg an Beratungsanfragen zu geschlechtsspezifischer digitaler Gewalt in Fällen von (Ex-)Partnerschaftsgewalt und sexualisierter Gewalt.

Weitere Informationen zu „Stärker als Gewalt“

Ministerin Giffey hat die bundesweite Initiative „Stärker als Gewalt“ im November 2019 gestartet. Die Initiative, in der sich 13 Organisationen zusammengeschlossen haben, die im Bereich Hilfe und Unterstützung bundesweit aktiv sind, wendet sich an von Gewalt betroffene Frauen und Männer, aber auch an ihr Umfeld. Auf der Website www.stärker-als-gewalt.de werden erstmals bundesweite Unterstützungsangebote und Informationen gebündelt, die dabei helfen, Gewalt besser zu erkennen, Betroffene effektiver zu unterstützen und Auswege aus der Gewalt zu finden. Die Initiative will eine bundesweite Bewegung schaffen, die von der engagierten Zivilgesellschaft und schließlich der Gesamtgesellschaft bundesweit getragen wird.

Mehr Informationen zu „Stärker als Gewalt“ und zum Thema digitale Gewalt: www.staerker-als-gewalt.de

Quelle: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend vom 15.10.2020

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