Corona-Pandemie

35 Kinderfreundliche Kommunen fordern, Kinderinteressen stärker in den Blick zu nehmen

35 (Ober-)Bürgermeister/-innen aus Städten und Gemeinden, die am Programm „Kinderfreundliche Kommunen“ teilnehmen, fordern in einem „Kinderpolitischen Zwischenruf“ ein feingliedriges Krisenkonzept, das die Belange von Kindern und Jugendlichen sowie ihrer Familien in Zeiten der Corona-Pandemie verstärkt in den Blick nimmt.

24.01.2022

Das Kindeswohl habe bei der Planung der notwendigen Maßnahmen seitens des Bundes und der Länder viel zu selten im Fokus gestanden, betonten die (Ober-) Bürgermeister/-innen in ihrem „Kinderpolitischen Zwischenruf“ (PDF). Als Kinderfreundliche Kommune orientierten sich ihre Städte und Gemeinden an den Bedürfnissen und Rechten der Kinder. Das sollte Vorbild für alle Kommunen in Deutschland sein.

In Kinderfreundlichen Kommunen haben die Kinderrechte während der Corona-Pandemie ihren hohen Stellenwert bei politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen behalten. So richtete die Stadt Stuttgart eine Arbeitsgruppe ein, um schnellstmöglich wieder Orte im Freien wie Außengelände von Jugendeinrichtungen öffnen zu können. Der Berliner Bezirk Pankow wies neue temporäre Spielstraßen in Vierteln aus, in denen es nicht ausreichend Grünflächen gibt. Die Stadt Regensburg richtete einen digitalen Jugendtreff ein. In Weil am Rhein und in der Wedemark wurden die Interessen von Kindern und Jugendlichen in den kommunalen Krisenstab eingebracht, die Kinder- und Jugendparlamente von Stuttgart und Regensburg konnten ihre Arbeit als politische Mitbestimmungsgremien fortführen und es wurde aktiv an sicheren Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche gearbeitet.

Kommunen fordern feingliedriges Krisenkonzept

Um den negativen Folgen der Pandemie begegnen zu können fordern die unterzeichnenden Stadtoberhäupter, die Mittel des Corona-Aufhol-Pakets längerfristig zur Verfügung zu stellen, da die Folgen der Pandemie nicht kurzfristig behoben werden könnten. Zudem brauche es Unterstützung für den qualitativen Ausbau der Kinderbetreuung, Fortbildungen für pädagogische Fachkräfte in Bildungseinrichtungen zur psychosozialen Begleitung von Kindern und Jugendlichen, um die Belastungen auffangen zu können und den Ausbau entsprechender Anlaufstellen sowie mehr politische Partizipationsmöglichkeiten für junge Menschen. Dies könnten die Kommunen nicht allein tragen.

Die konkreten Forderungen der Kinderfreundlichen Kommunen und weitere Informationen sind dem „Kinderpolitischen Zwischenruf“ (PDF) zu entnehmen.

Über „Kinderfreundliche Kommunen“

Seit 10 Jahren begleitet der Verein Kinderfreundliche Kommunen e.V. Städte und Gemeinden bei der lokalen Umsetzung der Kinderrechte. Die UN-Kinderrechtskonvention ist seit 30 Jahren von Deutschland ratifiziert. Über 40 Kommunen, die ihre Politik und Verwaltung auf Kinderfreundlichkeit ausrichten wollen, haben sich dem Vorhaben „Kinderfreundliche Kommunen“ angeschlossen – darunter Hanau, Köln, Potsdam, Regensburg und Wolfsburg.

Das Vorhaben basiert auf den internationalen Erfahrungen aus der Child Friendly Cities Initiative von UNICEF.  Der Verein blickt in diesem Jahr auf errungene Fortschritte in der Umsetzung der Kinderrechte zurück, die gleichzeitig Motivation für die weitere Arbeit daran ist, die UN-Kinderrechtskonvention im direkten Lebensumfeld der Kinder und Jugendlichen anzuwenden.

Quelle: Kinderfreundliche Kommunen e.V.

Redaktion: Anne Müller

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