Freiwilliges Engagement

Nationale Strategie für die Freiwilligentätigkeit junger Menschen

Bestehen einer nationalen Strategie

In der Jugendstrategie der Bundesregierung „In gemeinsamer Verantwortung: Politik für, mit und von Jugend. Die Jugendstrategie der Bundesregierung“ taucht freiwilliges Engagement gemeinsam mit Beteiligung und Demokratie als ein Handlungsfeld auf, dem sich die Bundesregierung widmen möchte. Ausführlicher thematisiert die Engagementstrategie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) „Engagementstrategie BMFSFJ: Strategische Ausrichtung der Engagementpolitik“ das Thema Freiwilligendienste. Diese wurde Anfang 2016 verabschiedet und steckte den Rahmen für die 18. Legislaturperiode 2013-2018 ab. Ziel der Strategie ist es, gute Rahmenbedingungen für gesellschaftliches Engagement zu schaffen und dieses stärker anzuerkennen. Die Engagementstrategie bezieht sich auf das Engagement aller Altersgruppen und umfasst damit auch das Engagement junger Menschen. Eine überarbeitete Engagementstrategie für die aktuelle Legislaturperiode 2018-2021 liegt noch nicht vor.

Umfang und Inhalt

Die Jugendstrategie der Bundesregierung beschreibt Herausforderungen und Perspektiven für Jugendliche in Deutschland. Darauf aufbauend umreißt sie die zentralen Aspekte der Jugendstrategie: die Beteiligung und Sichtbarmachung von Jugend sowie die gemeinsame Verantwortungsübernahme. Mit Blick auf das Engagement junger Menschen sieht die Jugendstrategie Handlungsbedarfe in der Anerkennung dieses Engagements, der Etablierung verlässlicher Rahmenbedingungen und leicht zugänglicher Förderstrukturen sowie der Schaffung zielgruppengerechter Zugänge zu Engagementformen.

Die Engagementstrategie des BMFSFJ definiert, was unter Engagement zu verstehen ist und legt dar, wie die Engagementlandschaft in Deutschland aussieht und welche Herausforderungen existieren. Die Strategie benennt vier handlungsleitende Prinzipien zur Förderung der Engagementpolitik: den trisektoralen Ansatz, in dem Zivilgesellschaft, Unternehmen und Politik kooperieren, die interministerielle Zusammenarbeit, die Verknüpfung verschiedener engagementpolitischer Schwerpunktbereiche sowie gute rechtliche Rahmenbedingungen. Für Bereiche, in denen dringender Handlungsbedarf besteht, sollen neue Ansätze gefunden werden.

In der Engagementstrategie des BMFSFJ werden diese sechs zentralen Handlungsfelder beschrieben:

  • Förderung der programmatischen Infrastruktur für Engagement,
  • Stärkung der Anerkennungskultur von Engagement bspw. über Engagementpreise,
  • Verstetigung und Weiterentwicklung von Freiwilligendiensten als besonderer Form bürgerschaftlichen Engagements,
  • Strukturierung der Forschung zu Engagement,
  • Sicherstellung wirkungsorientierter Engagementförderung,
  • Stärkung der öffentlichen Wahrnehmung von Engagement.

Besondere Zielgruppen mit Blick auf die Stärkung des Engagements sind Menschen aus dem ländlichen Raum, aus bildungsfernen Schichten und Menschen mit Flucht- oder Migrationshintergrund.

Zuständige Behörde

Für die Umsetzung der Jugendstrategie ist die gesamte Bundesregierung verantwortlich, federführend das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ).

Die Engagementstrategie und entsprechende Entwicklungen fallen ebenfalls in den Zuständigkeitsbereich des BMFSFJ, genauer in dessen Abteilung Demokratie und Engagement. Seine Aufgabe besteht in der Schaffung positiver Rahmenbedingungen für Engagement, die verlässliche Förderung und Anerkennung von verschiedenen Engagementformen.

Überarbeitungen und Aktualisierungen

Die aktuelle Engagementstrategie des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) wurde im Januar 2016 verabschiedet. Die Belange der Zivilgesellschaft werden in allen Handlungsfeldern der Engagementstrategie fortlaufend berücksichtigt. Die Bundesregierung ist damit beauftragt, einmal pro Legislaturperiode einen  Engagementbericht zu erstellen und darzulegen, wie dieses Engagement weiterentwickelt werden kann. Der Dritte Engagementbericht „Zukunft Zivilgesellschaft: Junges Engagement im digitalen Zeitalter“ wurde 2020 vorgelegt.

Wichtige Programme der Engagementförderung werden durch eine Wirkungsanalyse begleitet, um eine wirkungsorientierte Engagementförderung sicherzustellen. Ein Beispiel hierfür ist die Wirkungsanalyse des Patenschaftsprogramms im Bundesprogramm „Menschen stärken Menschen“, dessen Ergebnisse 2017 vorgestellt wurden.

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Dieser Artikel wurde auf www.youthwiki.eu in englischer Sprache erstveröffentlicht. Wir danken für die freundliche Genehmigung der Übernahme.

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