Familienforschung
Zufriedenheit von Trennungsvätern wächst mit Kontakt zu ihren Kindern

Eine Trennung der Eltern hat wesentliche Auswirkungen auf die Beziehung zwischen den Kindern und ihrem getrennt lebenden Elternteil. Mit der Kontakthäufigkeit steigt die Zufriedenheit der Väter mit der Qualität der Beziehung zu den Kindern.
05.05.2014
Von Markus Kaindl
Anhand der Generations and Gender Survey(GGS)-Daten lassen sich die Kontakthäufigkeit und die Bewertung der Qualität der Beziehung zwischen dem getrennt lebenden Elternteil und dessen Kindern analysieren, unabhängig davon, ob die Eltern verheiratet waren oder nicht. Da Kinder nach der Trennung meist bei der Mutter und nur in Ausnahmefällen beim Vater leben, ist die Konzentration auf Trennungsväter naheliegend.
Fast die Hälfte der getrennt lebenden Väter sehen ihre Kinder zumindest einmal pro Woche
Unter allen 18- bis 49-jährigen Vätern, die aufgrund einer Trennung von einer früheren Partnerin nicht mehr mit ihren unter 19-jährigen Kindern zusammenlebten bzw. nie mit diesen zusammengelebt haben, treffen 11% diese Kinder nie; 8% treffen sie seltener als einmal im Monat. Fast die Hälfte (49%) hat einen ausgeprägten persönlichen Kontakt mit zumindest wöchentlichen Treffen.
Die Kontaktintensität hängt stark vom Alter der Kinder bei der Trennung der Eltern sowie vom Zeitraum seit dem Auszug aus dem gemeinsamen Haushalt ab. Je jünger die Kinder bei der Trennung der Eltern waren und je länger der Auszug zurückliegt, desto seltener finden Treffen zwischen Vater und Kind statt. Liegt der Auszug weniger als fünf Jahre zurück, sehen 71% der Väter ihre Kinder zumindest einmal pro Woche. Nur 6% haben keinen persönlichen Kontakt. Lebt das Elternpaar seit zehn Jahren oder länger nicht mehr zusammen, sieht nur noch ein Viertel das Kind zumindest wöchentlich, etwa ein Fünftel jedoch nie. Unter Vätern, die niemals mit dem Kind zusammengewohnt haben, trifft rund ein Viertel die Kinder nie.
Zufriedenheit der Väter steigt mit der Häufigkeit des Kontakts zu ihren Kindern
Mit der Kontakthäufigkeit steigt die Zufriedenheit der Väter mit der Qualität der Beziehung zu den Kindern (siehe Abbildung 1). Sehen sie das Kind zumindest einmal im Monat, sind mehr als 90% der Väter mit der Beziehung sehr oder eher zufrieden. Dabei spielt es kaum eine Rolle, ob man das Kind fast täglich oder lediglich ein- bis zweimal im Monat trifft. Sieht man das Kind seltener, steigt die Unzufriedenheit mit der Qualität der Beziehung deutlich an. Bei derart seltenen persönlichen Kontakten ist das Verhältnis von zufriedenen und unzufriedenen Vätern in etwa ausgeglichen. Treffen Väter ihr Kind nie, sind zwei Drittel sehr unzufrieden. Allerdings ist auch von diesen Vätern fast jeder Zehnte mit der Art der Beziehung weitgehend zufrieden.
Der Text wurde mit freundlicher Genehmigung der Redaktion dem Informationsdienst "beziehungsweise" des Österreichischen Instituts für Familienforschung (ÖIF) an der Universität Wien entnommen.
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