Aufwärtstrend
Zahl der Kinderehen in Malaysia stark rückläufig

Die Zahl der Kinderehen in Malaysia ist spürbar zurückgegangen – dank gezielter Maßnahmen für Bildung, Gesundheitsversorgung und finanzielle Unterstützung. Doch weltweit werden jedes Jahr Millionen minderjähriger Mädchen zwangsverheiratet. Sie verlieren ihre Zukunft, ihre Rechte und oft ihre Gesundheit.
26.03.2025
Nach Angaben des malaysischen Ministeriums für Frauen und Familie ist die Zahl der Kinderehen in Malaysia zwischen 2019 und 2023 um 37 Prozent gesunken. Wurden 2019 noch 1467 Kinderehen registriert, sank die Zahl 2023 auf 923. Verantwortlich für den deutlichen Abwärtstrend ist ein Maßnahmenpaket der malaysischen Regierung.
In dem Land in Südostasien variiert die Gesetzgebung zum Mindestheiratsalter in den einzelnen Bundesstaaten, Unterschiede gibt es auch zwischen den Religionen. Zudem ermöglicht die Scharia-Rechtsprechung die Umgehung der gesetzlichen Altersgrenze. Zur Ursachenbekämpfung von Kinderehen verfolgt das Ministerium für Frauen und Familie deshalb seit fünf Jahren einen nationalen Strategieplan. Er setzt auf die Unterstützung einkommensschwacher Haushalte, den Zugang zu sexueller und reproduktiver Gesundheitsversorgung, auf die Verbesserung der Bildungschancen für Mädchen - und letztlich auf eine einheitliche Anhebung des Mindestheiratsalters.
Weltweit werden rund zwölf Millionen minderjährige Mädchen jährlich zwangsverheiratet. Mit der Kinderehe verlieren Mädchen ihr Recht auf eine selbstbestimmte Lebensführung: Zumeist gehen sie dann nicht mehr zur Schule, sind sozial isoliert und missbräuchlichen Beziehungen ausgesetzt. Bei frühen Schwangerschaften ist das Risiko der Mütter- und Kindersterblichkeit stark erhöht. Auch die mentale Gesundheit der Mädchen leidet. Die höchsten Kinderehe-Raten haben Länder in Subsahara-Afrika und Südasien.
Die SOS-Kinderdörfer setzen sich weltweit mit vielfältigen Programmen für die Selbstbestimmung von Mädchen und gegen die Kinderehe ein.
Quelle: SOS-Kinderdörfer weltweit vom 14.03.2025
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