Frühkindliche Bildung
Weiterentwicklung des Orientierungsplans in Baden-Württemberg
Der Orientierungsplan für Bildung und Erziehung ist die Grundlage für die pädagogische Arbeit in den Kindertageseinrichtungen in Baden-Württemberg und wird aktuell weiterentwickelt. Er soll pädagogische Fachkräfte und alle im Feld der frühkindlichen Bildung tätigen Personen bei ihrer pädagogischen Arbeit unterstützen. Die Zwischenergebnisse wurden am 17. November 2022 vorgestellt.
28.11.2022
Die Weiterentwicklung des Orientierungsplans (WeOp) läuft aktuell unter der Leitung des Forums Frühkindliche Bildung. Dabei werden u.a. pädagogische Fachkräfte, Einrichtungsleitungen, Trägervertretungen sowie die Unterstützungssysteme eng einbezogen. Das Forum Frühkindliche Bildung stellte am 17. November 2022 Zwischenergebnisse dieser Weiterentwicklung vor, die eine gemeinsame Aufgabe aller an der frühkindlichen Bildung und Betreuung Beteiligten ist.
Staatssekretär Volker Schebesta MdL, der am Kultusministerium für die frühkindliche Bildung zuständig ist:
„Bereits in der frühkindlichen Bildung werden die Grundlagen unserer Kinder und für ihren weiteren Bildungsweg gelegt (...) Mit der Weiterentwicklung unseres Orientierungsplans geben wir den Einrichtungen und dem Personal weitere an die Entwicklung angepasste Unterstützungsangebote und tragen damit auch dazu bei, dass alle unsere Kinder von Beginn an bessere Chancen haben können. Wir entwickeln die Qualität der frühkindlichen Bildung und Betreuung weiter und zahlen somit auch in mehr Bildungsgerechtigkeit ein.“
Prof. Nataliya Soultanian, Leitung des FFB, fügt an:
„Mit der Weiterentwicklung des Orientierungsplans wollen wir allen pädagogisch Handelnden in der Kindertagesbetreuung eine zeitgemäße, professionelle Orientierung geben und in ihrem alltäglichen Handeln stärken.“
„Gemeinschaftliche Verantwortung im Blickpunkt“
Was ist bisher passiert? Von fünf Phasen der Weiterentwicklung des Orientierungsplans sind drei abgeschlossen. Im Rahmen der sogenannten Fokusgruppen gegen Ende des vergangenen Jahres haben mehr als 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den verschiedenen Bereichen der frühkindlichen Bildung ihre eigenen Perspektiven und Erfahrungen eingebracht. Im Mittelpunkt standen dabei die Bedeutung und Verbindlichkeit des Orientierungsplans, dessen Bezug zur Praxis sowie der Bedarf einer Weiterentwicklung, um den Orientierungsplan an die aktuellen Herausforderungen in der frühkindlichen Bildung und Betreuung anzupassen. In Phase zwei – von Februar bis März dieses Jahres – haben etwa 270 Nutzerinnen und Nutzer in 400 Beiträgen und 2.000 Bewertungen etwa 70 Thesen und Ideen auf einem digitalen Beteiligungsportal kommentiert – mit dem Ziel, diese auf breiter Basis abzustimmen. „Es ist uns wichtig, den Praxisbezug zu stärken und die Fachexpertise sowie Erfahrungen der Handelnden vor Ort zu hören und einzubinden. Daher sind wir sehr dankbar für die starke Beteiligung“, sagt die Koordinationsleitung Dr. Nicole Sturmhöfel. Seit März arbeiten Autorinnen- und Autoren- sowie Konsultationsgruppen an der Erstellung von Texten. Die inhaltlich-thematische Überarbeitung und Weiterentwicklung ist die Aufgabe von Fachleuten aus Praxis und Wissenschaft. Derzeit arbeiten mehr als 100 Personen in 16 Autorinnen- und Autorengruppen sowie drei Konsultationsgruppen.
Ab diesem Winter startet nun die so genannte Redaktionsgruppe, die das inhaltliche Lektorat der neuen und überarbeiteten Texte übernehmen wird. Danach soll ab Sommer 2023 mit den so genannten Transferwerkstätten die fünfte und letzte Phase folgen, in der praxisnahe Materialien und Formate in Zusammenarbeit etwa mit Vertreterinnen und Vertretern der Praxis erprobt werden. Die Neugestaltung des Orientierungsplans, der Aufbau einer digitalen Wissens- und Lernplattform und auch ein Rahmencurriculum zur Qualifizierung und Begleitung der unterschiedlichen Partnerinnen und Partner in der Verantwortungsgemeinschaft sind angedacht. Ganz wichtig wird es dann sein, den neuen Orientierungsplan vor Ort umzusetzen und sich dauerhaft auf dessen Grundlage über die frühkindliche Bildung und Betreuung auszutauschen. Dadurch soll am Ende noch besser auf die Bedarfe und Bedürfnisse jedes einzelnen Kindes in einer sich immer schneller verändernden Welt eingegangen werden können. „Der weiterentwickelte Orientierungsplan behält Bewährtes bei und greift gleichzeitig neuere Entwicklungen und Herausforderungen wie Beteiligung der Kinder, Diversität und Heterogenität oder Nachhaltigkeit auf. Er soll in der Praxis gelebt, also im pädagogischen Alltag noch mehr berücksichtigt und umgesetzt werden“, sagt Prof. Soultanian und Staatssekretär Schebesta fügt an: „Dabei ist die gemeinschaftliche Verantwortung von besonderer Bedeutung, denn an der Erziehung, Bildung und Betreuung von Kindern müssen mehrere Akteure gemeinsam mitwirken.“
Weitere Informationen
Weitere Informationen zum Orientierungsplan und dessen Weiterentwicklung finden sich auf der Website des Forums Frühkindliche Bildung sowie im Abschlussbericht Evaluation und auf dem Beteiligungsportal.
Der Orientierungsplan stammt ursprünglich aus dem Jahr 2005 und ist Grundlage für die pädagogische Arbeit in Kindertageseinrichtungen. Er gibt Impulse und klare Anhaltspunkte für Erzieherinnen und Erzieher, um Kinder von der Geburt bis zum Schuleintritt professionell zu begleiten.
Quelle: Ministerium für Jugend, Kultus und Sport Baden-Württemberg vom 17.11.2022
Termine zum Thema
-
26.04.2024
Fachkongress Frühkindliche Medien-Bildung, 26.04.2024 in Berlin
-
26.04.2024
Fachkongress Frühkindliche Medienbildung
-
04.06.2024
Mehr Sicherheit in Elterngesprächen
-
17.06.2024
13. Baustelle Inklusion: "Entweder sind alle normal oder niemand!" - Diskriminierungskritische Perspektiven auf Inklusion und Ableismus in Kita und Grundschule
-
25.09.2024
Fortbildung zum PECE Coach
Materialien zum Thema
-
Monographie / Buch
Studie „Fachkräfte in der Kinder- und Jugendhilfe. Bestand, Lücken, Gewinnung, Bedarfe in NRW“ veröffentlicht
-
Artikel / Aufsatz
Digitale Fortbildung für Fachkräfte der Bildung, Betreuung und Erziehung – liebevoller Umgang, weniger Stress, mehr Teamwork
-
Bericht / Dokumentation
Zukunftsplan Bildungslandschaft NRW 2023-2027
-
Zeitschrift / Periodikum
Schuldistanz - die Rolle der Jugendsozialarbeit
-
Anleitung / Arbeitshilfe
Gemeinsam entscheiden. Gemeinsam gestalten.
Projekte zum Thema
-
Triple P Deutschland
ERASMUS+ PECE
-
Stiftung Kinder forschen
KiQ – gemeinsam für Kita-Qualität: Wenn Entdecken und Forschen zum Alltag werden
-
Schabernack - Zentrum für Praxis und Theorie der Jugendhilfe e. V.
E-Learning zum Thema Elternräte in Kindertageseinrichtungen
-
Kompetenzzentrum für Gesundheitsförderung in Kitas
Gute und gesunde Kita für alle! Kita-Qualität durch Gesundheitsförderung stärken
-
Akademie der Kulturellen Bildung des Bundes und des Landes NRW e.V.
Programmbegleitende Qualitätsentwicklung (ProQua) „Kultur macht stark. Bündnisse für Bildung“ (2018–2022)
Institutionen zum Thema
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Volkssolidarität Leipziger Land/ Muldental e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Landesarbeitsgemeinschaft Jungenarbeit (LAGJ) Baden-Württemberg e.V.
-
Träger der freien Kinder- und Jugendhilfe
Step Kids KiTas gGmbH
-
Fort-/Weiterbildungsanbieter
Berliner Institut für Frühpädagogik e.V.
-
Stiftung / Fördereinrichtung
IMPULS Deutschland Stiftung e.V.