Qualifizierung
Weiterbildung: Sexualpädagogik und Prävention von sexueller Gewalt
Der Bereich Sexualität hat einen großen Stellenwert in der Entwicklung und der Erziehung von jungen Menschen. In Kooperation mit dem Kinderschutzbund Krefeld wird zur Qualifizierung von Fachkräften in diesem Jahr eine dreimodulige Weiterbildung zum Thema angeboten.
16.05.2014
Kinder und Jugendliche haben nach §1 des SGB VIII ein Recht auf Förderung ihrer Entwicklung und auf Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit. Im Rahmen dieses Rechtsauftrages sieht die Praxis für Sexualität es als Aufgabe, Mitarbeiter aus dem sozialen Bereich zum Thema Sexualität und Prävention von sexueller Gewalt zu qualifizieren um somit die Lücke einer eher defizitären Ausbildung zu diesem Thema zu schließen. In Kooperation mit dem Kinderschutzbund Krefeld wird aus diesem Grund in der zweiten Jahreshälfte eine dreimodulige Weiterbildung angeboten.
Der Bereich Sexualität hat nach Einschätzung der Praxis für Sexualität einen großen Stellenwert in der Entwicklung und der Erziehung von jungen Menschen. Diese Grundhaltung beruht auf der Sichtweise, dass Sexualität als ein integraler Bestandteil von Sozialisation gesehen wird. Carsten Müller von der Praxis für Sexualität macht deutlich, dass Sexualität im Zusammenhang eines lebensgeschichtlichen Prozesses steht, welcher laut seiner Einschätzung in der Lebenswelt von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine wichtige und je nach Phase eine sehr große Rolle spielt.
Nicht erst durch die Missbrauchsvorfälle in der Kirche und anderen Institutionen steht das Thema Sexualität im öffentlichen Fokus. Das große und erfahrungsgemäß scham- sowie angstbesetzte Thema der sexuellen Gewalt überlagert oft die notwendige inhaltliche Auseinandersetzung und die Möglichkeit eines positiven Umgangs von Sexualität bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Müller beschreibt die Grundhaltung der Praxis wie folgt: „Wir sind der festen Überzeugung, dass ein altersentsprechender Umgang mit Sexualität die beste Art von Prävention ermöglicht und gleichzeitig die Chance bietet an einer ganzheitlichen Identitätsentwicklung und Bindungsfähigkeit zu arbeiten.“
Eine neue Herausforderung stellen laut Müller die Möglichkeiten der neuen Medien dar. „Pornographie war noch nie so frei verfügbar wie in der heutigen Zeit. Beziehungen und Verabredungen werden bei „Facebook“ geschlossen und per „WhatsApp“ beendet.“ Mit der angebotenen Weiterbildung möchte die Praxis für Sexualität den Fortbildungsteilnehmern die Möglichkeit geben, in einer kleinen Gruppe sich praxisnah und auf einer professionellen Ebene mit den Themen auseinanderzusetzen. Dietmar Siegert vom Kinderschutzbund in Krefeld macht auf die Notwendigkeit einer sexualpädagogischen Ausbildung aufmerksam: „Ein effektiver Schutz von Kindern vor sexualisierter Gewalt beginnt unter anderem mit einer guten sexualpädagogischen Ausbildung von Fachkräften aus Schule und Jugendhilfe.“
Im Modul zwei beschäftigt sich die Praxis auch mit dem Thema Frauen als Täterinnen von sexuellen Übergriffen. Hierzu konnte der Fachbuchautor Alexander Markus Homes als Gastreferent gewonnen werden. Herr Homes wird sein Buch „Von der Mutter missbraucht. Frauen und die sexuelle Lust am Kind“ vorstellen und mit den Teilnehmern über dieses, von der Öffentlichkeit und Fachwelt kaum beachtete Thema diskutieren.
Die drei Module finden jeweils an einem Wochenende im Oktober, November und Dezember statt. Herr Müller beschreibt die Arbeit in der Gruppe als Prozessorientiert. „Einige Themen stehen fest und die anderen werden mit den Teilnehmern im Vorfeld und in den einzelnen Blöcken abgestimmt
Weitere Information und Anmeldung unter <link http: www.praxis-sexualitaet.de>www.praxis-sexualitaet.de
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