Jugendsozialarbeit
Was sich Jugendliche von ihrem Ausbildungsbetrieb wünschen
![Meister und Azubi vor einem Computer Meister und Azubi vor einem Computer](/fileadmin/_processed_/e/3/csm_Berufsausbildung-in-der-Industrie-Meister-und-Azubi-F-industrieblick_bcfb3e71c7.jpg)
Bei ihren Wünschen an einen künftigen Ausbildungsbetrieb zeigen sich Jugendliche insgesamt konservativ. Es geht ihnen an erster Stelle um das Potenzial des Betriebs als langfristiger Arbeitgeber. Dies zeigt sich vor allem in einem positiven Betriebsklima und guten Übernahmechancen auf einen sicheren Arbeitsplatz. Dies sind Ergebnisse einer Ende 2016 durchgeführten schriftlichen Repräsentativbefragung des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und der Bundesagentur für Arbeit.
24.08.2017
Erreichbarkeit und gutes Image des Betriebs
Die Jugendlichen und jungen Erwachsenen legen zudem großen Wert auf günstige Rahmenbedingungen während der Ausbildung. Hierunter fällt für sie zum Beispiel die leichte Erreichbarkeit des Betriebs. Auch ein gutes Image des Betriebs ist von großer Bedeutung. Die Jugendlichen schließen daraus, so die BIBB-Autoren, dass auch die Ausbildungsbedingungen gut sein dürften. Zudem wollen sie vom Image des Betriebs in ihrem eigenen sozialen Umfeld profitieren. Materielle Anreize, wie zum Beispiel ein Smartphone als Eintrittsgeschenk, spielen dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
Vergleichsweise wenig Wert legen die Jugendlichen in der Befragung auch auf Merkmale, die vor allem Großbetriebe kennzeichnen: Hierunter fallen zum Beispiel flexible Arbeitszeiten, über die Ausbildung hinausgehende Zusatzangebote oder mit vielen anderen Auszubildenden gemeinsam zu lernen. Betrachtet man hier allerdings nur die Bewerber/-innen mit Studienberechtigung, fällt das Ergebnis anders aus: Bei dieser Gruppe ist der Wunsch nach großbetrieblicher Ausbildung stärker ausgeprägt.
Einfluss der Ausbildungsmarktlage
Einen deutlichen Einfluss übt die Ausbildungsmarktlage aus: Haben die Jugendlichen hohe Erfolgsaussichten auf einen Ausbildungsplatz, weil in ihrer Region die Marktlage relativ entspannt ist oder sie gute Schulabschlüsse und -zeugnisse aufweisen, stellen sie auch höhere Ansprüche an die Betriebe. Die Jugendlichen wissen offenbar, dass sie unter diesen Bedingungen eine größere Auswahl haben und damit auch mehr verlangen können.
Kleine und mittlere Betriebe sollten Rekrutierungsstrategien anpassen
Mit Blick auf die Befragungsergebnisse sollten nach Auffassung von BIBB-Präsident Friedrich Hubert Esser gerade die am stärksten unter dem Fachkräftemangel leidenden kleinen und mittleren Betriebe bei ihren künftigen Rekrutierungsstrategien insbesondere auf ein gutes Betriebsklima und gute Übernahmechancen setzen und dies in ihrer Öffentlichkeitsarbeit betonen. "Dann steigen im Wettbewerb mit großen Unternehmen ihre reellen Chancen, als attraktiver Arbeitgeber angesehen zu werden."
Download
Die Ergebnisse der BIBB-Analyse mit dem Titel "Sind Jugendliche mit starker Marktposition anspruchsvoller bei der Betriebswahl?" sind veröffentlicht in der aktuellen Ausgabe der <link http: www.bibb.de bwp-4-2017 external-link-new-window>BIBB-Fachzeitschrift "Berufsbildung in Wissenschaft und Praxis - BWP", Heft 4/2017. Der Beitrag steht ebenso zum <link http: www.bibb.de bwp-8386 external-link-new-window der>kostenlosen Download zur Verfügung.
Quelle: Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) vom 22.08.2017
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