Kindertagesbetreuung

Schwesig: Mecklenburg-Vorpommern bundesweit auf Platz zwei bei Betreuungsquote

Mecklenburg-Vorpommern liegt nach einer Studie des Deutschen Jugendinstitutes (DJI) bundesweit auf Platz zwei bei der Betreuung von Kindern unter drei Jahren in Krippen und bei Tagespflegepersonen. Beim Ganztagesangebot liegt das Land im Bundesvergleich ebenfalls an der Spitze auf Platz drei.

24.10.2012

"51,8 Prozent der Kinder unter drei Jahren sind in Mecklenburg-Vorpommern in einer Krippe. Bei den Kindern zwischen einem und drei Jahren sind es mehr als 70 Prozent", sagte Sozialministerin Manuela Schwesig am Mittwoch.

In Mecklenburg-Vorpommern waren zum 1. April 2012 insgesamt 20.299 Kinder unter drei Jahren in einer Krippe oder bei einer Tagesmutter. Die Praxis zeigt, dass der aktuelle Bedarf damit gedeckt wird. Die Kreise und kreisfreien Städte in Mecklenburg-Vorpommern haben bei einer aktuellen Abfrage des Ministeriums keine Fälle registriert, in denen Eltern im Verlauf des vergangenen Jahres keinen Platz für ihre Kinder bekommen hätten. Allerdings steigt mit dem guten Angebot auch die Nachfrage. Deshalb soll der quantitative und qualitative Ausbau fortgesetzt werden.

Nach der Studie des DJI haben die Eltern in MV bundesweit den höchsten Bedarf an Kinderbetreuung angegeben. Die Studie hat anhand einer Befragung von 628 Eltern einen Bedarf von rund 61 Prozent bei den Kindern unter drei Jahren errechnet. Ein sehr hoher Anteil betrifft dabei allerdings die Kinder, die jünger als ein Jahr sind (22,1 Prozent). Dieser Bedarf ist angesichts der tatsächlichen Belegung von 7 Prozent in Mecklenburg-Vorpommern und den in der Studie dargestellten Bedarfen anderer ostdeutscher Länder (< 15 Prozent) nicht nachzuvollziehen.

"Sicherlich kann die Befragung von 628 Eltern in einem Flächenland wie Mecklenburg-Vorpommern nicht die regionale Bedarfsplanung der Kommunen ersetzen. Aber der Trend, dass in Mecklenburg-Vorpommern und in ganz Ostdeutschland trotz des guten Angebotes mit weiterer Nachfrage zu rechnen ist, ist erkennbar. Das muss auch die Bundesfamilienministerin Schröder erkennen, die mit ihrer Neiddebatte, dem Osten Geld vorenthalten wollte," so Schwesig.

Die Länder hatten das Vorhaben der Bundesfamilienministerin gestoppt und sich mit ihrer Forderung, die Mittel an alle Länder nach Zahl der Kinder zu verteilen, durchgesetzt. Den erneuten Versuch der Bundesfamilienministerin, den Abruf der Kita Gelder durch neue bürokratische Hürden zu blockieren, kritisierte Schwesig scharf: "Die Verzögerungstaktik der Bundesfamilienministerin ist unverantwortlich. Die Gelder müssen schnell und unbürokratisch in den Kita-Ausbau fließen, um den Bedürfnissen der Eltern und ihrer Kinder gerecht zu werden."

Quelle: Ministerium für Arbeit, Gleichstellung und Soziales Mecklenburg-Vorpommern vom 24.10.2012

Redaktion: Kerstin Boller

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