Jugendsozialarbeit

Rheinland-Pfalz: Neues Wohnprojekt unterstützt junge Wohnungslose

Das Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie hat zum 1. November 2016 ein Modellprojekt zur Weiterentwicklung der Wohnungslosenhilfe in Rheinland-Pfalz gestartet.

09.11.2016

An den Standorten Ludwigshafen, Lahnstein und Kottenheim (Landkreis Mayen-Koblenz) gibt es neue dezentrale stationäre Wohnangebote für junge Wohnungslose und wohnungslose Frauen.

"Die Ursachen für Wohnungslosigkeit sind sehr vielfältig und komplex. Das macht die wirksame Unterstützung der Betroffenen so schwierig. Um zu nachhaltigen Erfolgen zu kommen, braucht es besondere Methoden und Herangehensweisen", so Ministerin Bätzing-Lichtenthäler.

Für wohnungslose Menschen gibt es in Rheinland-Pfalz derzeit 19 stationäre Einrichtungen, die Betroffenen bei der Überwindung besonderer sozialer Schwierigkeiten helfen. "Gerade aber für junge Menschen unter 25 Jahren und auch für wohnungslose Frauen ist es wichtig, passende und zeitgemäße Hilfeformen zu entwickeln", so die Ministerin. Das neue Modell erprobt, wie diese Gruppen durch kleine und dezentrale Wohnformen für ein bis drei Personen wirksamer und nachhaltiger unterstützt werden können. Betreut werden die Menschen, die das Projekt nutzen, von Sozialarbeiterinnen und -arbeitern, die sich gezielt um ihre individuellen Hilfebedarfe kümmern.

Wohnungslosigkeit bedeutet in der Regel nicht nur das Fehlen einer gesicherten Unterkunft. Sie stellt eine extreme Form der Exklusion dar und ist oft Symptom für vielfältige psychosoziale Schwierigkeiten und gravierende gesundheitliche Beeinträchtigungen. Charakteristisch ist die Verwobenheit der Wohnungsproblematik mit weiteren Problemlagen. Zu den relevantesten Risikofaktoren zählen Arbeitslosigkeit, Scheidung und Trennung, Überschuldung, Alkoholismus und mangelnde soziale Bindungen. Bei vielen Betroffenen kommt es zu Suchterkrankungen, Persönlichkeitsstörungen, affektiven Störungen und Angst- und Belastungsstörungen.

"Ziel der Hilfen ist es, dass die Betroffenen schnell und nachhaltig zu einem selbstständigen und eigenverantwortlichen Leben finden und die (Wieder-)Eingliederung in unsere Gesellschaft gelingt", sagte Bätzing-Lichtenthäler. Das Land übernimmt die Finanzierung von insgesamt zwölf Plätzen für die Dauer von jeweils 2,5 Jahren. Ziel des Modellprojektes ist es darüber hinaus, die Wohnungslosenhilfe in Rheinland-Pfalz stärker auszudifferenzieren und die Angebote schrittweise an sich wandelnde Anforderungen anzupassen.

Kooperationspartner des Landes sind die Sozialtherapie "Alter Bahnhof" in Kottenheim (AWO Suchthilfe gGmbH, Kreisverband Neuwied e. V.), das Caritas Förderzentrum St. Martin, Ludwigshafen (Caritasverband für die Diözese Speyer e. V.) und das Haus St. Christophorus, Lahnstein (Caritasverband Westerwald-Rhein-Lahn e. V.).

Die wissenschaftliche Begleitung übernimmt im Auftrag des Ministeriums die Gesellschaft für innovative Sozialforschung und Sozialplanung e. V. (GISS) aus Bremen.
<link http: www.giss-ev.de external-link-new-window der gesellschaft für innovative sozialforschung und sozialplanung e. v.>www.giss-ev.de/

Quelle: Ministerium für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Demografie des Landes Rheinland-Pfalz vom 02.11.2016

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