BZgA
Psychische Gesundheit von Jugendlichen stärken
Das Dialogforum von BZgA und RKI stärkt die psychische Gesundheit Jugendlicher. Expert*innen erarbeiten Lösungen zu Belastungen durch Krisen, Schule und soziale Faktoren. Workshops, Daten und neue Initiativen wie die J1-Untersuchung fördern Prävention, Resilienz und Teilhabe. Stigma soll reduziert werden.
09.12.2024
Über die Hälfte der psychischen Erkrankungen entstehen bereits vor dem Erwachsenenalter. Um hier vorzubeugen und die psychische Gesundheit und das Wohlbefinden Jugendlicher zu stärken, haben die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) und das Robert Koch-Institut (RKI) heute, 26. November 2024, zum Dialogforum in Berlin eingeladen. Unter dem Motto „Erkennen – Bewerten – Handeln“ kommen über 150 Expert*innen aus Wissenschaft, Politik und Praxis zusammen, um Kompetenzen stärker zu bündeln und wirksame Ansätze gemeinsam weiterzuentwickeln.
Aktuelle Krisen, wie der Angriffskrieg auf die Ukraine, der Klimawandel und die Corona-Pandemie, sowie der Leistungsdruck in der Schule wirken sich stark auf die psychische Gesundheit von Kindern und Jugendlichen aus. Studien weisen auf eine hohe psychosoziale Belastung von Kindern und Jugendlichen und deren Eltern hin. BZgA und RKI bringen im Dialogforum ihre vielfältigen Expertisen in diesem Themenfeld ein:
Die BZgA informiert unter anderem in einem Workshop über kommunikative Zugänge zu Jugendlichen und stellt die neue Initiative zur Jugendgesundheitsuntersuchung J1 vor. Herzstück ist das mehrsprachige Informationsangebot www.j1-info.de, das aktuell in den Sozialen Medien und weiteren Onlinekanälen beworben wird. Angesprochen sind Jugendliche und ihre Eltern. Denn eine Repräsentativbefragung der BZgA zeigt: Etwa ein Drittel der befragten Eltern kennt den Gesundheitscheck, bei dem es auch um die psychische Gesundheit geht, noch gar nicht. Dabei ist das Wissen der Eltern zentral für eine Teilnahme an der J1.
Das RKI zeigt in Vorträgen und einem Workshop auf der Grundlage von Daten Handlungsbedarfe auf. Dabei werden die Zusammenhänge zwischen psychischer Gesundheit, Bewegung und sozialen Determinanten hervorgehoben. Aus den Daten der Studie zur psychischen Gesundheit von jungen Erwachsenen in Deutschland (JEPSY-Studie) lässt sich schließen, wie wichtig es ist, die Resilienz zu stärken. Dazu müssen Maßnahmen mehr als bisher evaluiert und ihre Wirkung optimiert werden. Auch ist es notwendig, Stigma zu reduzieren.
Dr. Johannes Nießen, Errichtungsbeauftragter des Bundesinstituts für Prävention und Aufklärung in der Medizin (BIPAM) und Kommissarischer Leiter der BZgA:
„Psychische Belastungen nehmen zu und wirken sich besonders auf Kinder und Jugendliche aus. Die Krisen der letzten Jahre haben viele Jugendliche stark belastet. Um diesem Trend entgegenzuwirken, brauchen wir dringend effektive Maßnahmen und Strategien. Nur gemeinsam mit allen Akteurinnen und Akteuren aus der Lebenswelt der Jugendlichen können wir die psychische Gesundheit nachhaltig fördern.“
Die Lebensqualität von Jugendlichen lässt sich nur nachhaltig stärken, indem sie in allen relevanten gesellschaftlichen Bereichen verankert wird. Dazu bringt das Dialogforum die Perspektiven aus dem Gesundheitswesen, der Kinder- und Jugendhilfe und der Bildungslandschaft zusammen. Dabei ist auch die Perspektive der Jugendlichen selbst, die als Expert*innen in eigener Sache einbezogen werden müssen, zentral. Auf dem Forum wird daher auch der Frage nachgegangen, wie junge Menschen in zukünftigen Prozessen und Maßnahmen der Prävention und Gesundheitsförderung beteiligt werden können. Weitere Themen sind die derzeitige Datenlage und der aktuelle Datenbedarf zur Gesundheit von Jugendlichen, die Möglichkeiten der schulischen und kommunalen Gesundheitsförderung sowie Gesundheitskommunikation.
Weitere Informationen zum Dialogforum unter:
www.dialogforum-jugendgesundheit.de/event/
Quelle: Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) vom 26.11.2024
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