Brandbrief
Paritätischer warnt vor Insolvenzwelle im Sozialen
In einem Brandbrief wendet sich der Paritätische Gesamtverband an die Politik und fordert die Einrichtung eines Schutzfonds zur Aufrechterhaltung der sozialen Infrastruktur. In dem Brief weißt der Verband auf unterschiedliche Probleme sozialer Einrichtungen hin, betont aber, dass sich die Lage für diese überall dramatisch zuspitzt.
20.09.2022
Die Problemanzeigen aus der Praxis angesichts explodierender Energiekosten seien alarmierend, warnt der Dachverband von über 10.800 Organisationen. Einrichtungen und Dienste rechneten teilweise mit einer Verzehnfachung der Kosten für Gas und Strom und wüssten noch nicht, wie diese finanziert werden sollen. Der Versuch, auf dem Verhandlungsweg die Finanzierung sicherzustellen, sei zeit- und ressourcenintensiv und in der Fläche gesehen extrem schwierig. Eine Umlage der Kosten auf die Nutzer:innen sei vielfach weder möglich noch den Betroffenen zumutbar.
Zügige staatliche Unterstützung gefordert
„Soziale Einrichtungen und Dienste sind in einem noch nicht gekannten Ausmaß in ihrer Existenzgrundlage bedroht. Energiesparen alleine kann hier keine Abhilfe schaffen bei den exorbitanten Energiekosten. Ohne zügige staatliche Unterstützung sind Insolvenzen in der Breite der sozialen Infrastruktur und eine Einebnung eben dieser nicht auszuschließen", warnt Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des Paritätischen Gesamtverbands in dem Schreiben, das an die Bundesminister Hubertus Heil, Lisa Paus und Karl Lauterbach sowie die Vorsitzenden von Arbeits- und Sozialministerkonferenz, Gesundheitsministerkonferenz und Jugend- und Familienministerkonferenz ging.
Der Verband fordert:
„Bund und Länder müssen unter Beteiligung der Wohlfahrtsverbände schnellstens an einen Tisch und einen Schutzfonds für soziale Einrichtungen und Dienste auf den Weg bringen. Es braucht in dieser Krise einen solchen Schutzfonds, um die soziale Infrastruktur aufrechtzuerhalten. Anderenfalls droht das Wegbrechen einer elementaren Säule der Daseinsvorsorge mit verheerenden Konsequenzen für alle, die auf Hilfe, Beratung und Unterstützung angewiesen sind."
Der Brief an die Bundesministerien (PDF: 92,6 KB) kann im Wortlaut auf der Internetseite des Paritätischen Wohlfahrtsverbands eingesehen und heruntergeladen werden.
Quelle: Paritätischer Wohlfahrtsverband – Gesamtverband e. V. vom 08.09.2022
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