Save the Children
Kürzungen von Hilfsgeldern treffen die schutzbedürftigsten Kinder


Save the Children warnt vor den Folgen massiver Kürzungen der humanitären Hilfe, die Programme in über 40 Ländern bedrohen. Millionen Kinder verlieren Zugang zu Nahrung, Bildung und medizinischer Versorgung. Bereits 17 Millionen Hilfsgüter sind blockiert. Die Organisation appelliert an Politik, Unternehmen und Privatpersonen, die Hilfe aufrechtzuerhalten.
10.03.2025
Save the Children sorgt sich angesichts der massiven Kürzungen der Gelder für humanitäre Hilfe um das Wohlergehen der schutzbedürftigsten Kinder der Welt. Die Kürzungen bringen lebensrettende Programme der Kinderrechtsorganisation in Dutzenden von Ländern zum Erliegen – ausgerechnet in einer Zeit, in der immer mehr Menschen Not leiden. Im Jahr 2025
werden weltweit mehr als 305 Millionen Menschen humanitäre Hilfe benötigen, darunter 210 Millionen Kinder – ein erneuter Anstieg im Vergleich zum Vorjahr.
Mehr als 40 Länder in Afrika, Asien, Lateinamerika, Europa und dem Nahen Osten sind von der plötzlichen Einstellung der Auslandshilfe der US-Regierung betroffen. Dieser Stopp gefährdet Gesundheits-, Ernährungs- und Bildungsprogramme für Millionen von Kindern. Nach Schätzungen von Save the Children werden zwischen acht und zwölf Millionen Menschen, die von der Organisationunterstützt werden, betroffen sein. Schon jetzt sind durch den Finanzierungsstopp über 17 Millionen Hilfsgüter in Lagern, auf Lastwagen und bei Lieferanten gestrandet. Das entspricht einem Wert von mehr als 14,5 Millionen US-Dollar an
Hilfsgütern, die nicht geliefert werden können und betrifft auch Gebiete, in denen eine Hungersnot ausgerufen wurde.
Sofia*, eine Mutter von drei Kindern im ländlichen Mosambik, kann ihre Kinder nicht mehr ernähren, nachdem ein Lebensmittelhilfeprojekt, das Nahrungsergänzungsmittel verteilte, eingestellt wurde und die benötigten Lebensmittel in Lagerhäusern eingeschlossen sind. „Es fühlt sich wie ein grausamer Witz an. Das Essen ist da, aber wir können es nicht anfassen“, sagt sie.
Die für die Umsetzung der Programme zuständige Dachorganisation Save the Children International geht davon aus, dass die Kürzungen mehr als 2.300 Mitarbeitende in Länderbüros betreffen werden. In fünf Ländern – Sri Lanka, Polen, Brasilien, Georgien und Liberia – werden die Büros geschlossen. Verträge mit betroffenen Partnerorganisationen werden sofort gekündigt. Es wird auch erwartet, dass den globalen Teams erhebliche Kürzungen vorgeschlagen werden.
„Die weltweiten Kürzungen der Auslandshilfen erschüttern uns zutiefst. Sie gefährden Kinder überall auf der Welt, die in Krisen und Konflikten, auf der Flucht und bei Krankheiten dringend auf Unterstützung angewiesen sind. Als internationale Kinderrechtsorganisation mit mehr als 100 Jahren Erfahrung sind wir fassungslos, wie das Leben von Kindern und anderen schutzbedürftigen Menschen vor unser aller Augen aufs Spiel gesetzt wird. Die Klimakrise und langanhaltende Konflikte haben Probleme wie Hunger, Armut und Krankheiten in den vergangenen Jahren verschärft, Millionen von Menschen sind auf der Flucht. Dass gerade jetzt unzählige Hilfsprogramme eingestellt werden müssen, ist unbegreiflich“,
sagt Florian Westphal, Geschäftsführer von Save the Children Deutschland.
Auch die psychosoziale Unterstützung für Kinder und die Bildung sind stark beeinträchtigt. Ein Projekt, das Beratung und Freizeitaktivitäten für Kinder anbietet, die vor dem Krieg im Sudan in den Südsudan geflohen sind, wurde eingestellt. Viele Kinder leiden aufgrund ihrer Kriegserlebnisse unter Traumata.
„In dieser schwierigen Zeit müssen wir alle zusammenstehen. Denn die Kinder und ihre Familien können nicht warten. Deshalb fordern wir von der künftigen Bundesregierung, ein klares Zeichen für Menschlichkeit und Solidarität zu setzen. Gleichzeitig rufen wir Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen dazu auf, uns und andere Organisationen noch mehr zu unterstützen“,
so Westphal.
Save the Children hält an seinem Ziel fest, Kindern einen gesunden Start ins Leben, Bildung und Schutz zu bieten. Im Jahr 2023 erreichte Save the Children 105 Millionen Kinder in mindestens 94 Ländern.
Quelle: Save the Children vom 28.02.2025
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