Gemeinsame Pressemitteilung der Fach- und Förderstellen

Kürzungen des KJP entziehen jungen Menschen Gestaltungsräume

Zur Haushaltsdebatte und zu der Demonstration am 20. September in Berlin gegen die geplante Kürzung des Kinder- und Jugendplans des Bundes haben sich die Fach- und Förderstellen der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit klar gegen die Kürzung ausgesprochen. Eine bedarfsgerechte Ausstattung der Kinder- und Jugendarbeit ist erforderlich - für die Gegenwart und Zukunft von Kindern und Jugendlichen.

04.10.2023

Der Kinder- und Jugendplan (KJP) des Bundes ist eine finanzielle Lebensader von Jugendarbeit, einem Bereich, der jungen Menschen Räume gibt sich auszuprobieren, Zugänge und Möglichkeiten der Beteiligung und auch die Chance, eine internationale Austauscherfahrung zu erleben. Sollten die geplanten Kürzungen des KJP umgesetzt werden, würde das die Kinder- und Jugendarbeit mit voller Wucht treffen und direkte Auswirkungen auf junge Menschen haben.

Am 20.09.2023 wird – entgegen den im Koalitionsvertrag getroffenen Vereinbarungen – im Bundestag über eine Kürzung des KJP um knapp 19% beraten. Dies geschieht in einer Zeit vielfältiger Krisen und Unsicherheiten, in einer Zeit, in der Jugendlichen Möglichkeiten eröffnet und Perspektiven gegeben werden müssen, anstatt ihnen diese zu entziehen.

Die geplanten massiven Einschnitte würden Träger der Kinder- und Jugendarbeit in existenzielle Schwierigkeiten bringen. Durch das Wegfallen von Jugendeinrichtungen und Angeboten wären junge Menschen in ihrer Gegenwart unmittelbar betroffen – mit Auswirkungen auf eine demokratische Gesellschaft heute und in der Zukunft, in Deutschland, Europa und darüber hinaus.

Drastische Auswirkungen dieser Einschnitte sind ebenso für die internationale Jugendarbeit zu erwarten. Auch internationale Angebote werden wegfallen, Möglichkeiten internationaler Austauscherfahrungen würden entzogen.

Internationale partnerschaftliche Zusammenarbeit braucht Vertrauen und Stabilität, Träger brauchen Sicherheit und eine bedarfsgerechte Ausstattung, internationaler Austausch muss allen jungen Menschen zugänglich sein – unabhängig von den familiären finanziellen Möglichkeiten.

Die Fach- und Förderstellen der Europäischen und Internationalen Jugendarbeit sprechen sich klar gegen die Kürzung des KJP aus.
Eine bedarfsgerechte Ausstattung der Kinder- und Jugendarbeit ist erforderlich - für die Gegenwart und Zukunft von Kindern und Jugendlichen.

ConAct - Koordinierungszentrum Deutsch-Israelischer Jugendaustausch
Deutsch-Polnisches Jugendwerk
IJAB - Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland
Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch
Deutsch-Griechisches Jugendwerk
Tandem - Koordinierungszentrum Deutsch-Tshechischer Jugendaustausch
JUGEND für Europa
Deutsch-Türkische Jugendbrücke
Deutsch-Französisches Jugendwerk

Autor: Christian Herrmann
Quelle: IJAB – Fachstelle für Internationale Jugendarbeit der Bundesrepublik Deutschland e.V. vom 19.09.2023

Redaktion: Sofia Sandmann

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