Klimagerechtigkeit

Jugenddelegierte verhandeln in Südkorea beim INC-5 über UN-Plastikabkommen

Vom 25. November bis 1. Dezember 2024 kamen rund 170 Staaten in Busan, Südkorea zur finalen fünften und entscheidenden Verhandlungsrunde für das globale UN-Abkommen gegen Plastikverschmutzung zusammen. Der UN-Jugenddelegierte für Nachhaltige Entwicklung, Fidelis Stehle, vertrat die Perspektiven junger Menschen aus Deutschland und brachte sich in den Verhandlungen vor Ort ein.

11.12.2024

In Busan sollte der Entwurf des globalen Abkommens zur Reduzierung von Plastikproduktion und -verschmutzung auf Fachebene weitestgehend finalisiert werden. Ziel war ein Rahmenabkommen, das den gesamten Plastikkreislauf – von der Produktion bis zur Entsorgung – adressierte und verbindliche Vorgaben zur Verringerung von Plastikproduktion und -verschmutzung enthält. Es stand die Frage im Raum, ob das Abkommen eine globale Wende hin zu einer nachhaltigen Kreislaufwirtschaft einleiten kann und so ein weiterer Schritt in Richtung Ende der Nutzung fossiler Ressourcen ist.

Fidelis Stehle betonte: 

„Mit Blick auf Busan ist es zentral, dass das Abkommen ambitioniert den gesamten Plastikkreislauf von der Extraktion über Produktion und Nutzung bis zur Entsorgung und Wiederverwendung adressiert und die Verhandlungen nicht aufgrund von geopolitischen Spielchen und Blockaden oder dem Festhalten am zu Ende gehenden fossilen Zeitalter ausgebremst werden.“

Die UN-Jugenddelegierte für Nachhaltige Entwicklung, Audrey MacLean, zeigte auf:

„Für ein effektives globales Abkommen ist es unerlässlich, dass wir nicht nur Verantwortung und Transparenz von allen Akteuren einfordern, besonders von der petrochemischen Industrie, sondern auch Innovationen fördern und internationale Zusammenarbeit stärken. Bildung und Aufklärung der Öffentlichkeit zu den Auswirkungen von Plastik sind ebenso wichtig wie die Festlegung konkreter Ziele und Fristen. Finanzielle Anreize und strenge Regulierungen können den Weg zu einer nachhaltigen, kreislauforientierten Zukunft ebnen.“

Plastikverschmutzung hat weitreichende Folgen für Umwelt, Klima und Gesundheit. Jüngste Studien zeigen, dass Mikro- und Nanoplastik selbst in ungeborenen Kindern nachgewiesen werden können. Diese alarmierenden Erkenntnisse unterstreichen die Dringlichkeit eines ambitionierten Abkommens, das auf soliden wissenschaftlichen Grundlagen basiert.

„Plastikverschmutzung ist eine globale Herausforderung mit direkten Folgen für Klima, Gesundheit, Biodiversität und zukünftige Generationen. Wir brauchen ein starkes Abkommen, das ambitionierte Ziele zur Reduktion von Plastikproduktion festlegt und eine gerechte Transformation unterstützt.“,

meint Fidelis Stehle dazu.

Als Teil der „Children and Youth Major Group to UNEP“ setzt sich Fidelis Stehle dafür ein, die Stimmen der Jugend in Verhandlungsprozesse einzubringen und plädiert für die Einhaltung der Rechte zukünftiger Generationen auf eine gesunde Umwelt. Fidelis Stehle vertrat während der Verhandlungen in Busan nicht nur die Jugendperspektive, sondern förderte auch den Dialog zwischen Entscheidungsträgerinnen und der Zivilgesellschaft. Neben den Verhandlungen standen Treffen mit Vertreter*innen von Staaten, Organisationen und Jugendgruppen auf der Agenda.

Die Jugenddelegierten für Nachhaltige Entwicklung, Audrey MacLean und Fidelis Stehle sowie Florian Brod als dessen Nachfolger im Jugenddelegiertenamt, unterstützen die Forderung nach einem ambitionierten Vertrag, der die Produktion von Plastik signifikant reduziert, die Nutzung von gesundheitsgefährdenden Chemikalien einschränkt und langfristig beendet sowie einen konsequenten Weg von fossilen Ressourcen hin zu einer Kreislaufwirtschaft, der dabei die Bedürfnisse der am stärksten betroffenen Bevölkerungsgruppen priorisiert. Die Beteiligung junger Menschen bleibt dabei ein Schlüsselfaktor für den Erfolg des Abkommens.

Mit der angestrebten Verabschiedung des Abkommens auf einer hochrangigen Konferenz im ersten Halbjahr 2025 könnte die Weltgemeinschaft einen entscheidenden Schritt in Richtung einer plastikfreien und damit gesunden und lebenswerten Zukunft und Umwelt gehen.

Redaktion: Lukas Morre

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