Inklusion
Internationaler Ländervergleich Legasthenie: Von den Besten lernen!
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Der Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie (BVL) dokumentiert in einem internationalen Ländervergleich, dass in Deutschland die Potenziale von jungen Menschen mit einer Legasthenie nicht ausreichend gefördert werden.
29.05.2012
In Deutschland ist es noch immer nicht selbstverstndlich, an einer regulären Schule für einen Schüler mit einer Legasthenie eine entsprechende Förderung und technische Hilfsmittel zu erhalten. Im internationalen Ländervergleich zeigte sich, dass Länder mit einem inklusiven Bildungssystem und einer guten Förderung für Schüler mit einer Lernbeeintärchtigung wiederholt Spitzenwerte im PISA-Test erreichen.
In den führenden Ländern sind folgende Erfolgsfaktoren auffällig: Zusammenarbeit multi-professioneller Förderteams, große Handlungsspielräume, finanzielle Ausstattung und Entscheidungskompetenz werden von Seiten der Bildungsministerien bereitgestellt. Die individuelle Situation der Kinder, die Probleme im Schriftspracherwerb haben, wird mittels Screenings oder Diagnosen genau analysiert und die Unterstützung und Förderung anforderungsgerecht gestaltet. Die Unterstützung für das Kind wird prozessorientiert verstanden, d.h. in regelmäßigen Abständen wird der Entwicklungsstand des Kindes überprüft, um die Förderungen bedarfsgerecht anzupassen.
Dafür erforderliche Kompetenzen sind eine ausgeprägte Empathie, gute Wahrnehmungsfähigkeit, die Wertschätzung der Verschiedenartigkeit, ein Blick für Potenziale, Verständnis für die kindliche Entwicklung und familiäre Situation sowie Motivationsfähigkeit. In den Vergleichsländern schätzt man daher Lehrer sehr und der Lehrerberuf ist hoch angesehen. Reformen der Ausbildung werden zeitnah umgesetzt und die Gehaltsklassen der Lehrer attraktiv gestaltet.
„Um das auch in Deutschland zu gewährleisten, bedarf es eines innovativen Zusammenspiels von Bildung, Wirtschaft und Gesellschaft. Fehlende finanzielle Mittel, Lehrermangel oder andere Restriktionen dürfen nicht als Verhinderungsgrung gesehen werden, sondern es sollten neue Wege
beschritten und erprobt werden, um diese Hindernisse zu überwinden“, sagt Barbara Gronauer von StrategieInnovation, die den Ländervergleich durchgefhrt hat. „Das positive Ergebnis aller schulischen Angebote und Förderungen wirkt sich langfristig positiv auf die jeweilige Gesellschaft der Vergleichsländer aus. Ein hoher Bildungsstandard und eine bessere Versorgung der Wirtschaftsunternehmen mit Fachkärften bewirken positive Wirtschaftsentwicklungen, die letztlich den Staaten selbst zu Gute kommen“, betont Gronauer.
Die Beispiele aus Deutschland und dem Ausland zeigen, dass vielfältige und bereits erfolgreiche Modelle existieren, deren bundesweite Übertragbarkeit realisierbar erscheint. Der internationale Ländervergleich steht unter <link http: www.bvl-infothek.de _blank external-link-new-window external link in new>www.bvl-infothek.de zum Download bereit.
Weitere Informationen zur Legasthenie und zum Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V. sind im Internet unter <link http: www.bvl-legasthenie.de _blank external-link-new-window external link in new>www.bvl-legasthenie.de abrufbar.
Quelle: Bundesverband Legasthenie und Dyskalkulie e.V.
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