Monitoring-Bericht
Frühe Hilfen erreichen Familien in belasteten Lebenslagen
Der aktuelle Monitoringbericht der Bundesstiftung Frühe Hilfen zeigt: Das Netzwerk Frühe Hilfen ist gut aufgestellt und insbesondere Familien in Armutslagen profitieren von den Angeboten. Im Jahr 2022 nahmen 14,5 Prozent dieser Familien eine längerfristige Unterstützung in Anspruch. Frühe Hilfen stärken Teilhabe und Chancengerechtigkeit für belastete Familien.
11.11.2024
Familien mit Kindern in den ersten drei Lebensjahren, die sich in schwierigen Lebenslagen befinden, werden in Deutschland gut von den Frühen Hilfen erreicht. Dies geht aus dem aktuellen Monitoring der Bundesstiftung Frühe Hilfen hervor, den das Nationale Zentrum Frühe Hilfen (NZFH) in der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in Kooperation mit dem Deutschen Jugendinstitut (DJI) veröffentlicht hat. Von den Angeboten profitieren insbesondere auch Familien in Armut: 14,5 Prozent von ihnen haben im Jahr 2022 ein Angebot der sogenannten „Längerfristigen aufsuchenden Betreuung und Begleitung“ durch eine Gesundheitsfachkraft genutzt – im Gegensatz zu 9,5 Prozent der Haushalte mit gesicherter Einkommenslage. Die Frühen Hilfen wurden eingerichtet, um werdende Eltern sowie Familien mit jungen Kindern zu unterstützen, die beispielsweise aufgrund von Armutslagen, psychischen Erkrankungen oder einer Fluchtgeschichte psychosozial belastet sind.
„In Deutschland ist jede dritte Familie von drei oder mehr Belastungsfaktoren betroffen. Dies gefährdet das gesunde Aufwachsen von Kindern“,
warnt Bundefamilienministerin Lisa Paus. Wie das Monitoring zeige, böten die Frühen Hilfen passende Unterstützungsangebote für diese Familien. Die bundesweite Förderung sei ein wichtiger Beitrag, um die Teilhabechancen dieser Familien zu verbessern und gleichwertige Lebensverhältnisse zu erreichen.
Der Monitoring-Bericht zeigt: Die Versorgung belasteter Familien hat sich deutlich verbessert und die Frühen Hilfen sind etabliert sind. So hielten im Jahr 2022 nahezu alle Kommunen (97 Prozent), die durch Jugendämter betreut werden, Angebote zur aufsuchenden Betreuung und Begleitung von Familien durch Fachkräfte der Frühen Hilfen bereit. Im Jahr 2015 waren es erst rund 88 Prozent. Außerdem ist dem Bericht zufolge die zunehmende Einbindung von frauen- und kinderärztlichen Praxen in das Netzwerk Frühe Hilfen gelungen.
„Seit der Errichtung der Bundesstiftung Frühe Hilfen im Jahr 2018 ist es gelungen, neben der Beteiligung zentraler Akteure der Kinder- und Jugendhilfe sowie der Schwangerschaftsberatung auch in steigender Anzahl Akteure aus dem Gesundheitswesen in den Netzwerken Frühe Hilfen zu beteiligen“,
betont DJI-Direktorin Prof. Dr. Sabine Walper.
Der Monitoring-Bericht präsentiert Daten und Erkenntnisse zu den Entwicklungen in den Frühen Hilfen im Zeitraum 2021 bis 2023.
Quelle: Deutsches Jugendinstitut e.V. vom 30.10.2024
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