Jugendforschung

Forschung zu ethnischer Identität bei Jugendlichen

Schule und Eltern? Nerven. Kopf und Körper? Spielen verrückt. Erwachsen werden ist nicht leicht: Jugendliche müssen sich und ihren Platz in der Welt noch finden. Wer sie dabei besonders beeinflusst, untersuchten Psychologen der Universität Duisburg-Essen und der Universität Mannheim in einem gemeinsamen Forschungsprojekt.

03.04.2019

Wer bin ich, und wo gehöre ich hin? Millionen von Jugendlichen zerbrechen sich darüber den Kopf. Sie suchen nach Identität – und nicht nur nach einer. „Es gibt die persönliche Identität, also die Werte und Ziele, die mich als Individuum ausmachen, und dann gibt es noch die soziale Identität, die mich zu einem Mitglied in einem Freundeskreis oder einer Gruppe macht“, so Philipp Jugert, UDE-Professor für Interkulturelle Psychologie – Migration und Integration.

Gleich und gleich...

Suchen sich Jugendliche Freunde aus, die ihnen ähnlich sind oder passen sie ihre Identität an die ihrer Freunde an? Gemeinsam mit seinen Kollegen Lars Leszczensky und Sebastian Pink vom Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung fand Jugert heraus, dass sich Jugendliche vor allem an gleich-ethnischen Freunden orientieren, anders-ethnische Freunde haben dagegen kaum Einfluss. „Dieser Effekt war bei Jugendlichen mit Migrationshintergrund stärker als bei Jugendlichen ohne“, erklärt Jugert.

Weitere Informationen zur Studie

Für die Studie, die kürzlich in der Fachzeitschrift Child Development erschien, analysierten die Wissenschaftler über 1.300 Schülerinnen und Schüler aus NRW. Die 9 bis 17-Jährigen füllten drei Mal in eineinhalb Jahren einen Fragebogen zu ihren Freundschaften in der Schule und ihrer ethnischen Identifikation aus.

Die Studie Differential Influence of Same‐ and Cross‐Ethnic Friends on Ethnic‐Racial Identity Development in Early Adolescence steht in englischer Sprache zur Verfügung. Informationen erteilt Prof. Dr. Philipp Jugert, Interkulturelle Psychologie – Migration und Integration, Tel. 0201/183-3308, philipp.jugert@uni-due.de

Quelle: Universität Duisburg-Essen vom 01.04.2019

Redaktion: Kerstin Boller

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