Baden-Württemberg
Familienförderstrategie im Kabinett verabschiedet
Familienförderung im Fokus: Baden-Württemberg beschließt neue Strategie. Die Landesregierung hat eine umfassende Familienförderstrategie beschlossen, um Chancengleichheit und Teilhabe zu stärken. Mit 18 Maßnahmen setzt sie auf Transparenz, Vernetzung und gezielte Unterstützung, insbesondere für Familien in besonderen Lebenslagen.
20.11.2024
Kinder in Baden-Württemberg sollen die Möglichkeit haben, gut aufzuwachsen und aktiv an der Gesellschaft teilzuhaben. Damit dies gelingt und Teilhabe sowie Chancengleichheit für Familien gestärkt werden, hat die Landesregierung in der Woche vom 15. November eine umfassende Strategie verabschiedet. Ein besonderes Augenmerk der Strategie soll auf den Bedürfnissen von Familien in besonderen Lebenslagen liegen.
„Es ist wichtig, den Unterstützungsbedarf von Familien zu kennen. Nur so wissen wir, wo wir ansetzen müssen, um Familien bestmöglich zu entlasten und das System Familie zu stärken. An diesem Punkt setzt die Familienförderstrategie an. Familien sind das Fundament unserer Gesellschaft, dort werden die Grundlagen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt gelegt“,
sagte Sozialminister Manne Lucha.
Mit der Vorlage des Strategiepapiers Familienförderung kommt das Sozialministerium dem Auftrag aus dem Koalitionsvertrag nach, eine Gesamtstrategie für die Familienförderung zu schaffen. Die Strategie wurde nach einem umfassenden Beteiligungsprozess formuliert.
Inhalt der Familienförderstrategie BW
Das Strategiepapier formuliert fünf Ziele:
- Familien stärken und fördern,
- das „System Familie“ in den Blick nehmen,
- die Verantwortung von Institutionen für Familienbelange stärken,
- die Transparenz der Familienpolitik im Land verbessern sowie
- Impulse für weitere Entwicklungen geben.
Mit unterschiedlichen Maßnahmen sollen diese Ziele nun Schritt für Schritt umgesetzt werden. Voraussetzung dafür ist, dass grundsätzlich von der Familienperspektive her gedacht wird: Welche Bedürfnisse haben Familien? Wo setzt eine Förderung sinnvoll an? Gibt es ausreichend Angebote, die niederschwellig erreicht werden? An welchen Stellen müssen sich Akteur*innen besser vernetzen? Geplant ist unter anderem, dass die Familienbildung im Landes-Kinder- und -Jugendhilfegesetz verankert wird, außerdem soll es Regionalkonferenzen zu familienrelevanten gesellschaftlichen Entwicklungen geben.
Das Land als Impulsgeber
„Familiäre Bindungen halten zusammen, springen ein und fangen auf, wenn andere Systeme wegbrechen. Sie müssen deshalb verlässlich und belastbar sein. Wir brauchen starke Familien im Land. Das Land versteht sich hier als Impulsgeber. Wir laden zunächst die Kommunen, aber auch die Akteur*innen in freier Trägerschaft dazu ein, die in der Familienförderstrategie formulierten Handlungsoptionen in ihren jeweiligen Aufgabenbereichen aufzugreifen“,
sagte Minister Lucha abschließend.
Mit der Verabschiedung des Strategiepapiers im Kabinett startet die konkrete Umsetzung der Familienförderstrategie Baden-Württemberg. Kernstück sind 18 Maßnahmenvorschläge in unterschiedlicher Zuständigkeit. Zunächst geht es prioritär darum, die Familienförderung sichtbar zu machen und für Angebote zur Unterstützung von Familien zu sorgen, die bei diesen auch direkt ankommen. Im Regierungsentwurf des Staatshaushaltsplans 2025/26 sind hierfür zusätzliche Mittel in Höhe von 2,5 Millionen Euro vorgesehen.
Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg vom 15.11.2024
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