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Europas stille Krise: Online-Kindesmissbrauch auf beispiellosem Niveau

Zum Weltpräventionstag gegen sexuelle Ausbeutung und Gewalt an Kindern fordern Organisationen die EU auf, strengere Gesetze zu erlassen. Die zunehmende Verbreitung von Missbrauchsinhalten zeigt das Ausmaß der Krise. Entscheidenes Handeln ist nötig, um Kinder zu schützen und eine sichere digitale Zukunft zu gewährleisten.

02.12.2024

Zum Weltpräventionstag gegen sexuelle Ausbeutung, Missbrauch und Gewalt an Kindern appelliert eine Koalition aus 77 Kinderrechtsorganisationen eindringlich an politische Entscheidungsträger*innen, entscheidende Gesetze zu verabschieden, um Kinder wirksam vor sexueller Ausbeutung und Missbrauch zu schützen – sowohl online als auch offline.

Kinder in Europa sind zunehmend sexueller Gewalt ausgesetzt, die nicht nur häufiger, sondern auch brutaler wird. Erschreckend ist, dass selbst die jüngsten und wehrlosesten Opfer betroffen sind – darunter Säuglinge, deren Missbrauch ungehindert im Netz verbreitet wird.

Allein im vergangenen Jahr wurden über 100 Millionen Bilder und Videos von sexuellem Missbrauch an Kindern online entdeckt – wohl nur ein Bruchteil des tatsächlichen Ausmaßes. Hinter jedem dieser Bilder stehen echte Kinder, die nicht nur das Leid des Missbrauchs ertragen müssen, sondern auch die Qual, dass ihre Bilder weltweit verbreitet werden. Ohne strikte EU-Gesetze können Täter weiterhin nahezu unbehelligt Kinder online missbrauchen.

Die UN-Kinderrechtskonvention, die von allen EU-Ländern ratifiziert wurde, sowie der Allgemeine Kommentar Nr. 25 des Kinderrechtsausschusses machen unmissverständlich klar: Das Wohl des Kindes muss bei allen Entscheidungen an erster Stelle stehen. Daher fordern wir die EU-Politik auf, internationale Standards konsequent zu achten und die notwendigen rechtlichen Schritte einzuleiten.

Nur durch entschlossene Maßnahmen kann die Krise des sexuellen Kindesmissbrauchs wirksam bekämpft  und eine sicherere digitale Welt für die Kinder Europas geschaffen werden.

Quelle: Eurochild vom 18.11.2024

Redaktion: Lukas Morre

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