Statement
Erdbeben in Myanmar – Kinder in großer Not


Nach dem verheerenden Erdbeben in Myanmar warnt UNICEF. Kinder trifft die Katastrophe am härtesten. Viele sind verletzt, traumatisiert oder von ihren Familien getrennt. Ganze Gemeinden wurden zerstört, es fehlt an Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung. UNICEF ruft dringend zu internationaler Hilfe auf.
16.04.2025
Statement von Julia Rees, stellv. UNICEF-Leiterin in Myanmar, beim heutigen Pressebriefing im Palais des Nations in Genf.
„Das verheerendste Erdbeben, das Myanmar seit Jahrzehnten getroffen hat, trifft vor allem Kinder mit voller Härte. Gerade bin ich von einigen der am schwersten betroffenen Gebieten zurückgekehrt. Was ich dort gesehen habe, war erschütternd.
Ganze Gemeinden wurden dem Erdboden gleichgemacht. Kinder und ihre Familien schlafen im Freien, ohne ein Zuhause, in das sie zurückkehren können. Ich begegnete Kindern, die nach dem Zusammensturz ihrer Häuser oder dem Tod ihrer Angehörigen unter Schock standen. Einige wurden von ihren Eltern getrennt. Andere werden noch immer vermisst.
Die Zerstörung ist überwältigend. Häuser, Schulen, Krankenhäuser und die zivile Infrastruktur – darunter Brücken und Stromleitungen – wurden schwer beschädigt oder völlig zerstört. Zahlreiche Gemeinden sind weiterhin ohne Strom und Mobilfunkverbindungen. Ganze Ortschaften sind von Wasser, Nahrungsmitteln, Medikamenten und Geld abgeschnitten, es fehlt an Unterkünften.
Die Krise ist noch lange nicht vorüber. Die Nachbeben hören nicht auf. Die Such- und Rettungsmaßnahmen laufen weiter, und immer noch werden Leichen aus den Trümmern geborgen. Gestern war ich in einem Krankenhaus, wo ein Rettungsteam in den letzten zwei Tagen 20 Leichen barg. An dem Morgen fanden sie drei weitere Leichen und konnten eine Person lebend retten. Kinder, deren Eltern weiterhin vermisst werden, warten verzweifelt auf eine Wiedervereinigung. Gleichzeitig suchen Eltern verzweifelt nach ihren Kindern.
Das psychische Trauma ist gewaltig. Für Kinder, die bereits unter Konflikten und Vertreibung litten, hat diese Katastrophe eine neue Dimension von Angst und Verlust hinzugefügt.
Gemeinsam mit Partnern liefert UNICEF aus Beständen in unseren Warenlagern Hygienepakete, medizinische Ausrüstung und therapeutische Nahrung. Unsere Teams leisten unter extrem schwierigen Bedingungen Hilfe – ohne Strom, fließendes Wasser und sanitäre Einrichtungen – und schlafen meist im Freien, ebenso wie die betroffenen Familien, die wir unterstützen.
Wir mobilisieren zusätzlich 80 Tonnen lebenswichtiger Hilfsgüter aus unseren globalen Lagern. Aber das reicht nicht aus – nicht für das Ausmaß der Katastrophe, mit der wir konfrontiert sind.
Die Bedürfnisse sind riesig und steigen stündlich. Das Zeitfenster für lebensrettende Maßnahmen schließt sich. In den betroffenen Gebieten ringen Familien mit dramatischen Engpässen im Hinblick auf sauberes Wasser, Nahrung und die medizinische Versorgung.
Bereits vor dem Erdbeben waren mehr als 6,5 Millionen Kinder in Myanmar auf humanitäre Hilfe angewiesen. Einer von drei vertriebenen Menschen im Land ist ein Kind. Das Erdbeben hat nun eine weitere Krise ausgelöst und viele vulnerable Familien an den Rand des Überlebens gebracht.
Wir rufen die internationale Gemeinschaft dazu auf, dringend zu helfen. Wir benötigen mehr finanzielle Mittel, um unsere Hilfe auszuweiten. Bisher sind weniger als zehn Prozent des UNICEF-Nothilfeaufrufs 2025 für die humanitäre Hilfe für Kinder in Myanmar gedeckt. Ohne zusätzliche Ressourcen können wir nicht alle Kinder in Not erreichen.
Schwer verletzte Kinder brauchen dringend medizinische Hilfe. Viele sind traumatisiert, weil sie geliebte Menschen verloren haben oder selbst aus den Trümmern geborgen wurden. Je länger wir warten, desto gravierender sind die Auswirkungen auf das Leben und die Zukunft der Kinder.“
Quelle: UNICEF Deutschland e.V. vom 01.04.2025
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