Kinder- und Jugendschutz
eco Internet-Beschwerdestelle: Deutlich mehr Websites mit Missbrauchsdarstellungen abgeschaltet
Wachsame Bürger und internationale Kooperation bewirken Erfolge im Kampf gegen Kinderpornographie im Internet: Bei der eco Internet-Beschwerdestelle gingen allein im September und Oktober 2010 so viele Hinweise auf verbotenes Bildmaterial ein wie im gesamten Zeitraum Januar bis August.
08.11.2010
Die gute Erfolgsquote beim Löschen dieser Darstellungen konnte gehalten werden: Rechtswidrige Seiten auf deutschen Servern verschwinden regelmäßig binnen eines Werktags, Material aus dem Ausland ist zu rund 80 Prozent nach einer Woche offline.
Kinderpornographisches Material auf deutschen Servern wird schon seit Jahren fast immer binnen eines Tages gelöscht. Schwieriger ist es, wenn das Material im Ausland bereitgestellt wird: „In Deutschland erstatten wir sofort Anzeige und veranlassen die Löschung der Seite direkt beim Provider. Im Ausland sind mehr Stationen beteiligt: Wir informieren neben den Strafverfolgungsbehörden die zuständige Beschwerdestelle und diese die Polizei und den Provider vor Ort. Die Informationswege sind also länger“, so Oliver Süme, Vorstand des eco - Verbands der deutschen Internetwirtschaft. „Wir arbeiten deshalb seit einem Jahr darauf hin, dass diese Abläufe so schnell wie möglich funktionieren.“
Die Erfolge bestätigen die neuen Vereinbarungen: In den USA, wo mehr als die Hälfte des uns gemeldeten rechtswidrigen Materials liegt, sind zwei Drittel der Seiten nach einer Woche vom Netz, der Rest wenige Tage später. Neben den Vereinigten Staaten werden die meisten Seiten in Russland gehostet. Besonders erfreulich: Hier wurden alle kinderpornographischen Websites in einer Woche abgeschaltet. In diesen beiden Ländern konnten fast 50 derartige Seiten schnellstens abgeschaltet werden. „Wir konnten bereits in der ersten Jahreshälfte 80 Prozent der ausländischen Seiten binnen sieben Tagen löschen lassen. Diese sehr gute Erfolgsquote haben wir gehalten, auch bei zuletzt deutlich mehr entdeckten Seiten. Im Klartext heißt das: Die Sommererfolge waren keine Zufälle, sondern die internationale Zusammenarbeit der Internet-Beschwerdestellen funktioniert.“
Die internationale Zusammenarbeit der Beschwerdestellen ermöglicht es auch, dass in Deutschland gehostete Webseiten mit kinderpornographischen Inhalten durch Weiterleitung an die deutschen Beschwerdestellen zügig zur Anzeige gebracht und anschließend gelöscht werden können.
Das erhöhte Aufkommen von Beschwerden ist laut Süme kein Anzeichen dafür, dass es insgesamt mehr Fälle von Missbrauchsdarstellungen im Internet gibt. „Das entspricht unseren üblichen Erfahrungen. Wenn das Thema durch die Medien geht, erhalten wir mehr Hinweise.“ Der aktuelle Anlass seien die Kampagnen des Bundeskriminalamts und von RTL II. „Zum Glück reagieren die Menschen vernünftig: Statt sich hysterisch machen zu lassen, wenden sie sich an die zuständige Internet-Beschwerdestelle.“
Quelle: eco - Verband der deutschen Internetwirtschaft e.V.
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