Jugendsozialarbeit

DKJS: Kinder brauchen mehr und breitere Angebote für gute Bildung

Worauf es ankommt, damit Kinder ihre Talente entfalten können, zeigen die Evaluationsergebnisse des bundesweiten Programms Lichtpunkte. Die Deutsche Kinder- und Jugendstiftung wiest darauf hin, dass Bildung mehr als Schulbildung sein sollte.

17.02.2010

Zum zweiten Mal jährt sich am 20. Februar der Welttag der sozialen Gerechtigkeit, ausgerufen von den Vereinten Nationen.

Armut in Deutschland verhindert, dass Kinder ihre Potenziale entdecken und entfalten können. Deshalb braucht es nicht nur materielle Hilfen, sondern mehr und bessere Bildung. Der Zugang zu Bildung sowie deren Qualität sind dabei der Schlüssel. Aber Bildung sollte mehr als Schulbildung sein oder Bildung für Arbeitswelt und Wirtschaftswachstum, wie die aktuelle OECD-Studie "The High Cost of Low Educational Performance - The Long-Run Economic Impact of Improving PISA Outcomes" nahe legt.

Worauf es ankommt, damit Kinder ihre Talente entfalten können, zeigen die Evaluationsergebnisse des bundesweiten Programms Lichtpunkte (www.lichtpunkte.info). Was sozial benachteiligte Kinder brauchen: 

- Wissen um die eigenen Stärken: Kindern und Jugendlichen mit Vertrauen und Respekt begegnen. Ihnen ihre Talente zeigen und anerkennen. Die jungen Menschen erleben: Ich kann was, ich bewirke etwas.

- Vom Kind ausgehen: Lichtpunkte-Projekte setzen bei dem an, was das Kind möchte und kann. Sie können Schwimmen lernen, Hilfe bei den Hausaufgaben bekommen oder lernen, wie man sich gesund ernährt. Die Angebote nehmen immer Bezug auf den Alltag der jungen Menschen. 

- Sichere Bindung zu Erwachsenen: Die erwachsenen Begleiter sind vertrauenswürdig, fähig sich auf die Stärken der Kinder zu konzentrieren und bauen eine verlässliche Bindung zu den Heranwachsenden auf. 

- Verlässliche und kostenfreie Angebote: Die Kinder und Jugendlichen entscheiden selbst, ob sie an den Aktivitäten teilnehmen. Zugleich sind es verlässliche Angebote, die regelmäßig stattfinden. Denn sowohl Verbindlichkeit als auch die Einhaltung von Absprachen und Zeiten sind wichtig. 

- Angebote im Wohnumfeld: Die Initiativen sind in unmittelbarer Nähe der Kinder und Jugendlichen. Sie erreichen die Angebote schnell und ohne Fahrtkosten.

Beispiele für Lichtpunkte 

"Musik macht uns gemeinsam stark!" an der Hunsrück-Grundschule in Berlin

An der Kreuzberger Grundschule können Kinder ein Instrument spielen lernen. Ob Klarinette, Geige oder Trompete: Die Schüler wählen selbst und erhalten Unterricht. Sowohl das Ausleihen der Instrumente als auch die Proben sind kostenlos. Mit Hilfe von engagierten Eltern wird Instrumentalunterricht und ein Schulchor angeboten. Die jungen Menschen spielen gemeinsam mit den Mitschülern. Sie lernen hier, sich auf das Instrument zu konzentrieren und trainieren ihr Gedächtnis. Am Ende spielen sie im Orchester oder in einer Schülerband - unabhängig vom Geldbeutel ihrer Eltern.

"Kinderrestaurant" Zeithain in Sachsen

Im Kinderrestaurant Zeithain der Diakonie Riesa-Großenhain bieten Jugendliche ehrenamtlich Kochkurse an und bereiten gemeinsam mit Kindern Mahlzeiten zu. Wenn Kinder mit wachsender Begeisterung ihr eigenes Essen zubereiten, ist das der erste Schritt zu einer ausgewogenen und gesunden Ernährung. Gemeinsam bewirtschaften die Kinder das Restaurant, planen, kaufen Zutaten ein, kochen und servieren. Sie lernen nicht nur, wie man sich gesund ernährt, sondern auch, wie stolz es macht, wenn es den eingeladenen Eltern und Gästen schmeckt.

Weitere Lichtpunkte und mehr Informationen unter: www.lichtpunkte.info

Zum Netzwerk des Programms Lichtpunkte gehören bundesweit 27 Initiativen, die sich mit kreativen Ideen und viel Engagement dafür einsetzen, sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung zu

fördern und ihnen Chancen bieten, herkunftsbedingte Barrieren zu überwinden. Schirmherrin ist Britta Steffen, die zweimalige Olympiasiegerin und Weltmeisterin im Schwimmen.

Herausgeber: Deutsche Kinder- und Jugendstiftung gGmbH

 

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