Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit 2024

Digitalisierung am Übergang

Vom 16.-18. September fand der 4. Bundeskongress Kinder- und Jugendarbeit statt. Aus dem ganzen Bundesgebiet kamen Kolleg*innen, um zu diskutieren, zu teilen und gemeinsam an Lösungen zu arbeiten. Das Team des Jugendhilfeportals war auch vor Ort und hat ein paar Eindrücke gesammelt. In diesem Beitrag geht es um Digitalisierung am Übergang von der Schule in den Beruf.

02.10.2024

Veranstalterin der Session war die Arbeitsstelle Eigenständige Jugendpolitik – jugendgerecht.de. Diese hatte im ersten Halbjahr 2024 eine Denkwerkstatt „Jugendgerechte Digitalpolitik“ ausgerichtet, bei der Vertreter*innen aus Jugend, Politik und Zivilgesellschaft zu verschiedenen Themen und Herausforderungen der Digitalisierung diskutiert haben. Heraus kam ein 10-Punkte Papier.

In ihrem Input unterstrich Prof. Dr. Nadia Kutscher von der Universität zu Köln die Notwendigkeit einer Digitalstrategie für die Jugendhilfe. 

  • Im Übergang von Schule zu Beruf komme es bspw. häufig durch eine algorithmenbasierte Vorauswahl von Bewerbungsunterlagen zu einer Benachteiligung von Jugendlichen mit Migrationsgeschichte. Dem müsse entgegengewirkt werden.
  • Eine Digitalisierung der Jugendhilfe könne eine erhebliche Arbeitsentlastung mit sich bringen. 
  • Es brauche Software für die pädagogische Arbeit, aber auch für die Verwaltung.

Ein Konzept sei bereits fertiggestellt, für dessen Umsetzung fehlen allerdings die finanziellen Mittel. 

In der Diskussion bekamen verschiedene Punkte aus dem Publikum Raum,u.a.:

  • Wichtig sei neben der Förderung digitaler Kompetenz auch eine analoge Kompetenz.
  • Ökologische Nachhaltigkeit müsse bei einer Digitalstrategie berücksichtigt werden.
  • Nicht alle jungen Menschen seien „Digital Natives“, Medienkompetenz könne also nicht vorausgesetzt werden. Einige könnten bspw. keine E-Mails schreiben.
  • Verbraucher*innenschutz und Infrastruktur müssen gegeben sein. 
  • Es müsse immer auch eine Gender-Perspektive eingenommen werden.

Abschließend kam der Apell aus dem Publikum den Fokus nicht nur auf die Gefahren der Digitalisierung zu legen, sondern auch auf die Potenziale. 

Redaktion: Zola Kappauf

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