Konferenz der Kliniken

Die Gesundheit von Sorgearbeit Leistenden braucht politischen Umsetzungswillen

Bei der MGW-Jahreskonferenz in Berlin diskutierten Vertreter*innen von über 70 Kliniken unter dem Motto „Mit neuer Kraft voraus“ aktuelle Herausforderungen: steigender Bedarf an Vorsorge- und Rehamaßnahmen, Finanzierungsprobleme und Belastungen von Sorgearbeit Leistenden. Das MGW fordert stabile Bundesmittel und bessere Absicherung von Beratungs- und Nachsorgeangeboten.

15.10.2025

Zahlreiche Vertreter*innen der über 70 Vorsorge- und Rehabilitationsklini-ken im Verbund des Müttergenesungswerks (MGW) versammelten sich im Rahmen der jährlichen Kon-ferenz der Kliniken heute in Berlin. Unter dem Motto „Mit neuer Kraft voraus“ diskutierten die Teil-nehmenden gemeinsam mit Akteur*innen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft über aktuelle Herausforderungen und notwendige Rahmenbedingungen für die Zukunft.

An Themen fehlte es auch auf der diesjährigen Konferenz nicht: steigende Bedarfe an stationären me-dizinischen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen, verschärfte Gesundheitspro-bleme bei Müttern, Vätern und pflegenden Angehörigen, erschwerte Bedingungen für den Klinikbetrieb, fehlende Finanzierungsstrukturen für Beratungs- und Nachsorgeangebote und eine weiterhin unsichere Haus-haltslage auf Bundesebene.

Der Patientenbeauftragte der Bundesregierung Stefan Schwartze, MdB betonte in seiner Rede vor den Teilnehmenden: 

„Die Relevanz der stationären medizinischen Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnah-men im Müttergenesungswerk ist unbestritten. Bei Besuchen vor Ort und in Gesprächen mit Patien-tinnen und Patienten konnte ich mir davon bereits selbst ein Bild machen. Mütter, Väter und damit auch ihre Kinder sowie pflegende Angehörige sind auf diese Gesundheitsleistung dringend angewiesen.“

Warum dies so ist und welche gesellschaftlichen Einflüsse auf die Gesundheit von Sorgearbeit Leisten-den – vor allem von Müttern – wirken, stellte auch Prof. Dr. Tanja Mühling von der Technischen Hoch-schule Würzburg-Schweinfurt in ihrem Vortrag heraus: Normen rund um Mutterschaft, gestiegene Er-wartungen an Eltern und Kinder, Vereinbarkeitsprobleme, wachsende Zeitprobleme und andere Her-ausforderungen und Ansprüche beeinflussen die Belastungssituation von Sorgearbeit Leistenden entscheidend.

Umso wichtiger ist es, Gesundheitsleistungen wie die Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen im Müttergenesungswerk weiter zu entwickeln, damit die Gesundheit von Müttern, Vätern und pflegen-den Angehörigen optimal gestärkt werden kann. Die Wirksamkeit und der nachhaltige Effekt der Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen werden regelmäßig durch Studien bestätigt. „Unsere Maß-nahmen sind kein „Nice-to-have“ – sie sind medizinisch notwendig, sie sind gesetzlich verankert und sie sind gesellschaftlich sinnvoller denn je,“ machte auch die Kuratoriumsvorsitzende Svenja Stadler, MdB klar. „Wer in der derzeitigen Haushaltslage gezielt bei den Schwächeren und den Sorgenden spart, legt die Axt an das Fundament unserer sozialen Infrastruktur.“

So weit darf es nicht kommen! Die Konsequenzen permanent überlasteter und gesundheitlich beein-trächtigter Sorgearbeit Leistender sind für unsere Gesellschaft untragbar. Die Folgekosten gar nicht erst finanzierbar. Das Müttergenesungswerk betont deshalb in seinen Forderungen, den Erhalt und den Ausbau von Kurplätzen durch Bundesmittel ausreichend und verlässlich zu fördern, die Rechte von Patient*innen zu stärken und durch eine finanzielle Absicherung der Beratungsstellen im Müttergene-sungswerk, die Beratung vor der Maßnahme und Nachsorgeangebote für Mütter, Väter und pflegende Angehörige niedrigschwellig zu gestalten.

Quelle: Müttergenesungswerk (MGW) vom 07.10.2025

Redaktion: Paula Joseph