DGB-Bundesjugendkonferenz
Die Ampel auf Solidarität stellen

Die Jugend des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) fordert bessere Politik für junge Menschen. In einem Initiativantrag äußert sich die 21. Bundesjugendkonferenz der Gewerkschaftsjugend kritisch zu den laufenden Koalitionsverhandlungen. Statement von DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker.
15.11.2021
In einem Initiativantrag hat sich die 21. Bundesjugendkonferenz der Gewerkschaftsjugend kritisch zu den laufenden Koalitionsverhandlungen geäußert. DGB-Bundesjugendsekretär Kristof Becker sagte am Freitag, 12. November 2021, in Berlin:
„Was im Sondierungspapier festgehalten wurde, reicht bei weitem nicht für die jungen Menschen. Gerade wer ins Berufsleben einsteigt oder ein Studium aufnimmt, erwartet deutlich mehr von der künftigen Regierung. Wir setzen deshalb auf kräftige Nachbesserungen im Koalitionsvertrag.
Ein sehr wichtiger Punkt dabei: Die Politik muss endlich die betriebliche Ausbildung stärken und deshalb die Leitplanken für einen Zukunftsfonds mit Ausbildungsplatzgarantie setzen. Nur so kann der Ausbildungsmarkt langfristig stabilisiert werden. Das Angebot an Ausbildungsplätzen sinkt seit Jahren und es gibt immer mehr ausbildungslose Jugendliche.
Beendet werden muss überdies die Praxis der befristeten Arbeitsverträge. 4 von 10 Neueinstellungen sind befristet – und das betrifft vor allem junge Menschen.
Das muss sich ändern: Die sachgrundlose Befristung muss abgeschafft werden und die existierenden Sachgründe müssen auf ein absolutes Minimum reduziert werden. Das heißt ganz klar, dass Sachgründe wie etwa Erprobung oder die Übernahme nach einer Ausbildung bzw. nach dem Studium abgeschafft werden muss.
Gute Arbeitsbedingungen sind wichtig, deshalb erteilen wir den Änderungen beim Arbeitszeitgesetz klar und deutlich eine Absage erteilt wird. Im Gegenteil: Wir erwarten von den Ampelparteien ein klares Signal des Aufbruchs an unsere Generation. Denn wir sind in ganz besonderem Maße davon betroffen, was entschieden wird.
Die Gewerkschaftsjugend spricht sich deshalb ebenso für Investitionen aus – wir brauchen deutlich mehr Geld im Bildungssystem für besser ausgestattete Schulen, für Berufsschulen und Universitäten, aber auch für eine grundlegende BAföG-Reform. Die ist wichtig, damit alle jungen Menschen gute Bildungschancen haben, und zwar unabhängig vom sozialen Status der Eltern.
Und nicht zuletzt brauchen wir eindeutige Schutzrechte fürs duale Studium, damit die Arbeitgeber hier nicht mehr machen können, was sie wollen."
Quelle: DGB Jugend vom 12.11.2021
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