Inklusion

Deutschland hinkt in der Umsetzung seiner Inklusionsziele hinterher

„Erfolgreiche Inklusion setzt in den Schulen und Kindergärten an. Staaten wie Italien, Norwegen oder Schweden machen vor, wie es geht. Dort werden behinderte und nicht-behinderte Kinder seit Jahrzehnten selbstverständlich in einer Schulform unterrichtet und lernen so den unkomplizierten Umgang miteinander. Mit dem Ergebnis, Integrationsquoten von 80-90 Prozent zu realisieren. Da hinken wir in Deutschland Lichtjahre hinterher“ sagte Ilse Müller, Bundesvorsitzende des Behindertenverbandes BDH Bundesverband Rehabilitation, am Rande der Special Olympics in München.

29.05.2012

Neben der gemeinsamen Beschulung sei es dem Sport zu verdanken, dass die Inklusionsbewegung in Deutschland nicht eines Tages völlig zum Erliegen gekommen sei, so die Vorsitzende des Verbandes. Nach wie vor leide gerade der Behindertensport unter öffentlicher Unterrepräsentanz, was gerade die Sponsorensuche zur Organisation der verschiedenen Events erschwere. Aber es sei ein positiver Trend festzustellen, der von der Begeisterung aller Beteiligten getragen wäre.

„Eines haben die Wettbewerbe gezeigt: Das bürgerschaftliche Engagement in Deutschland ist groß und verdient mehr öffentliche Aufmerksamkeit. Unser aller Dank richtet sich gerade an die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer während der Spiele. Wir sind froh, zu sehen, dass es immer häufiger gelingt, Großereignisse wie die Special Olympics auf die Beine zu stellen. Das wachsende mediale Interesse könnte in der Zukunft zu der notwendigen Aufmerksamkeit verhelfen, um den Durchbruch in wichtigen Fragen der UN-Behindertenrechtskonvention herbeizuführen. Denn wer die strahlenden Gesichter von hunderten junger Helferinnen und Helfer im Fernsehen oder in der Zeitung gesehen hat, spürt die Freude unmittelbar, die die gemeinsamen Aktivitäten allen Beteiligten bereiteten und wird sich der Inklusionsbewegung mit Sicherheit nicht verweigern können“, so Ilse Müller.

Quelle: BDH Bundesverband Rehabilitation

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