Gewerkschaft

Bundesweiter Warnstreik von Auszubildenden und dual Studierenden im öffentlichen Dienst

Am 26. Februar 2025 streikten Nachwuchskräfte aus dem öffentlichen Dienst für bessere Arbeitsbedingungen. ver.di fordert unter anderem 8% mehr Lohn, mindestens 350 Euro sowie eine Erhöhung der Ausbildungsvergütungen. Der Streik unterstreicht die unzureichende Antwort der Arbeitgeber und die unattraktive Ausbildungssituation.

04.03.2025

Mit einem bundesweiten Jugendstreiktag machten die Nachwuchskräfte aus den vielfältigen Bereichen von Bund und Kommunen wie dem Gesundheitswesen, der Verwaltung, dem Sozial und Erziehungsdienst, Sparkassen und vielen weiteren am Mittwoch, dem 26. Februar 2025, auf ihre Forderungen an die Arbeitgeber aufmerksam. Rund 4.000 junge Streikende aus verschiedenen Bereichen des öffentlichen Dienstes wurden erwartet.

ver.di fordert in der laufenden Tarifrunde für die Tarifbeschäftigten in Bund und Kommunen neben acht Prozent insgesamt, mindestens aber 350 Euro monatlich, drei freien Tagen und einem zusätzlichen freien Tag für Gewerkschaftsmitglieder, der Einführung des Meine-Zeit-Kontos außerdem eine Erhöhung der Ausbildungs-, Studienvergütungen und Praktikant*innenentgelte um 200 Euro monatlich und eine unbefristete Übernahme.

„Bezogen auf die Sicherstellung der Handlungsfähigkeit und auch der zukünftigen Attraktivität des öffentlichen Dienstes gibt es eine komplette Absage der öffentlichen Arbeitgeber. [...] Wir haben mehrere hunderttausend Stellen, die nicht besetzt sind. Die Übernahme nach der Ausbildung ist nicht gesichert und die Ausbildung im öffentlichen Dienst wird immer unattraktiver. Darauf verweigern die öffentlichen Arbeitgeber komplett jede Lösung und jede Antwort,“

sagte der ver.di-Vorsitzende Frank Werneke.

Da die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) in der zweiten Verhandlungsrunde erneut kein Angebot vorgelegt hat, erhöhen die Nachwuchskräfte nun mit einem bundesweiten Warnstreik den Druck.

„Die Signale der Arbeitgeber sind für die Nachwuchskräfte inakzeptabel. Es besteht offensichtlich keine Einsicht, den öffentlichen Dienst für junge Menschen attraktiver zu gestalten. Dies gefährdet die Zukunftsfähigkeit massiv. [...] Die Ausbildungsvergütungen reichen bei den explodierenden Preisen der letzten Jahre kaum für Miete und Lebensmittel. Die Nachwuchskräfte erwarten ein ernsthaftes Angebot zur dritten Verhandlungsrunde, das die Erwartungen der jungen Menschen aufnimmt.“

sagte Astrid Gorsky, ver.di-Bundesjugendsekretärin.

Auszubildende und dual Studierende aus allen Bundesländern kamen an acht Standorten zusammen, um für ihre Forderungen zu demonstrieren. Der ver.di-Bundesvorstand war an dem Tag in drei Städten vertreten: Frank Werneke wird in Nürnberg, Christine Behle in Hannover und Sylvia Bühler in Gelsenkirchen sprechen.

Die ver.di-Jugend will den Tag auch nutzen, um der Betroffenen und der Opfer des Anschlags am 13. Februar in München zu gedenken. Die ver.di-Jugend steht für Solidarität, für Vielfalt und für eine offene Gesellschaft. Menschen unterschiedlicher Herkunft und Religion stehen auch an diesem Tag Seite an Seite für ihre gemeinsamen Forderungen.

Quelle: Vereinte Dienstleistunsgewerkschaft (ver.di) vom 21.02.2025

Redaktion: Zola Kappauf