Jugendpolitik

BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung fordert Ausweitung der Mitwirkungsmöglichkeiten in der Schule

Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung hat sich für eine Ausweitung der Mitwirkungsmöglichkeiten von Schülern ausgesprochen. In einem Plädoyer mit dem Titel „Schule fürs Leben“ setzt sich das BundesNetzwerk dafür ein, neue Formen und Räume für mehr Information, Meinungsbildungsprozesse und Entscheidungsfindungen zu schaffen.

26.03.2013

Dabei sollten alle Bereiche, wie Unterrichts- und Raumgestaltung oder Schulorganisatorisches, eingeschlossen werden. Hauptziel muss es sein, dem negativen Trend der Abkehr junger Menschen von unserer demokratisch organisierten Gesellschaft entgegenzuwirken. Vielmehr sollten durch positive Erfahrungen in der Schulmitwirkung Kinder und Jugendliche an demokratische Strukturen herangeführt werden.

Um eine demokratische Schulkultur zu entwickeln, schlägt das BundesNetzwerk vor, die bereits in den Schulgesetzen verankerten Regelungen zu Entscheidungsebenen durch Regelungen zur Entscheidungsfindung für Meinungsbildungsprozesse zu ergänzen. Außerdem sollte den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden, bei der Wahl der Unterrichtsinhalte, den Unterrichtsmethoden und bei der Bewertung stärker mitzuwirken. Die Arbeit der Schülervertretungen sowie andere Beteiligungsmöglichkeiten am Schulalltag müssten intensiver unterstützt und Stundenpläne so verändert werden, dass genug Zeit und Raum für einen Klassenrat und Schulversammlungen bleibt. Jede Schule sollte die Stundenpläne so einrichten, dass jede Klasse mindestens eine Stunde pro Woche eigene Themen bespricht und bearbeitet. Das BundesNetzwerk empfiehlt zudem den Einsatz von Prozessbegleitern, wie Mediatoren, die vor allem in Konfliktsituationen eine neutrale Instanz darstellen.

Das BundesNetzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung ist ein bundesweites Netzwerk von Fachkräften aus dem Bereich der Kinder- und Jugendbeteiligung. Das BundesNetzwerk setzt sich dafür ein, dass das Recht von Kindern und Jugendlichen, sich zu beteiligen, gesetzlich in Bund, Ländern und Kommunen verankert wird. Außerdem tritt das BundesNetzwerk dafür ein, dass Partizipation von Kindern und Jugendlichen ein Qualitätsmerkmal in allen Planungs- und Entscheidungsprozessen wird. Das Netzwerk Kinder- und Jugendbeteiligung wurde 2008 auf Initiative des Deutschen Kinderhilfswerkes gegründet und hat inzwischen mehr als 100 Mitglieder.

Redaktion: Uwe Kamp

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