Coronapandemie
Brücke zwischen Schule und Jugendhilfe in Schleswig-Holstein stärken

Insgesamt 10 Millionen Euro stehen für das Sofortprogramm „Unterstützung von Kindern und Jugendlichen bei psychosozialen Folgen von Pandemie und Krisen“ in Schleswig-Holstein zur Verfügung, 3,1 Millionen Euro davon für den schulpsychologischen Dienst und 5 Millionen Euro für die Schulsozialarbeit.
22.08.2022
„Dank dieser Mittel können wir in Kürze in jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt in Schleswig-Holstein befristet bis 2024 eine zusätzliche Stelle für schulpsychologische Beratung besetzen", sagte Bildungsministerin Karin Prien am 16. August in Kiel. Auf die Ausschreibungen der 15 Stellen hätten sich erfreulicherweise mehr als 40 Personen beworben. Jetzt werde das Auswahlverfahren vorbereitet.
„Kinder und Jugendliche haben in den vergangenen zweieinhalb Jahren in besonderer Weise unter den Einschränkungen ihres Alltags in und außerhalb der Schule gelitten", sagte die Ministerin weiter. Eine psychische Belastung während einer der wichtigen Entwicklungsphasen könne nachhaltige Folgen für Betroffene haben, die gelte es abzumildern. „Mit dem Sofortprogramm können wir die Brücke zwischen Schule, Schulsozialarbeit und Jugendhilfe weiter stärken und unsere Maßnahmen der Frühintervention, Prävention und Trauma-Pädagogik intensivieren“, so Prien. Darüber habe das Bildungsministerium auch gemeinsam mit den außerschulischen Partnern wie dem Kinderschutzbund, den Wohlfahrtsverbänden, Pro Familia, PETZE und Wendepunkt beraten.
Schulpsychologenstellen als erster Schritt
Für den schulpsychologischen Dienst wird – zunächst befristet bis Ende 2024 – in jedem Kreis und jeder kreisfreien Stadt eine zusätzliche Schulpsychologenstelle eingerichtet. Die zusätzlichen Schulpsychologinnen und -psychologen übernehmen eine neue Aufgabe, nämlich die schulpsychologische Beratung von Schülerinnen und Schülern in der Schule, um mehr Beratungsangebote im Rahmen des bestehenden Konzeptes zu ermöglichen und Sprechstunden an Schulen anzubieten. Weiterhin sollen sie verstärkt die regionale Netzwerkarbeit unterstützen.
Die für die Schulsozialarbeit bis Ende 2024 vorgesehenen zusätzlichen 5 Millionen Euro werden an die Kreise und kreisfreien Städte zur Weiterleitung an die Schulträger bzw. an die Schulämter vergeben und auf den genannten Zeitraum verteilt. Die Anträge auf Auszahlung der Mittel können ab sofort gestellt werden. Die Mittel sollen dazu genutzt werden, zusätzliche Neueinstellungen zu ermöglichen, insbesondere von entsprechend qualifizierten Fachkräften aus der Ukraine und/oder mit ukrainischen Sprachkenntnissen; bei Bedarf können auch bestehende Verträge (weiter) aufgestockt werden.
Weitere Informationen
Bereits im März 2022 hatte Prien das Projekt „PRO-Jung“ initiiert, mit dem erstmals die psychischen Belastungen von Kindern und Jugendlichen während der Pandemie in den Blick genommen wurden. Das Projekt „PRO-Jung" bietet den Lehrkräften Empfehlungen, wo und wie sie unterstützen können. Diese finden sich auch in der aktuell veröffentlichten „Handreichung zum Umgang mit pandemiebedingt belasteten Schülerinnen und Schülern“.
Federführend betreut wird das Projekt von Prof. Kamila Jauch-Chara und Prof. Stefan Borgwardt von UKSH.
Die Handreichung von PRO-Jung kann als PDF heruntergeladen werden.
Quelle: Ministerium für Allgemeine und Berufliche Bildung, Wissenschaft, Forschung und Kultur Schleswig-Holstein vom 16.08.2022
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