GEW
Bildungseinrichtungen möglichst lange offen halten

Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) hält das Ziel der Kultusministerkonferenz (KMK), Kitas, Schulen und Hochschulen so lange wie möglich offen zu halten, „grundsätzlich für richtig“. Die Bildungsgewerkschaft wies jedoch darauf hin, dass die KMK viele Hoffnung verbreite, aber wenig konkrete Maßnahmen und Unterstützung anbiete.
15.12.2021
„Gerade in der zugespitzten Pandemiesituation mit der neuen Omikron-Variante des Corona-Virus‘ brauchen die Bildungseinrichtungen mehr denn je ganz hilfreiche Unterstützungsangebote. Hier duckt sich die KMK weg, obwohl Schulen überdurchschnittlich häufig von Corona-Ausbrüchen sowie Quarantänemaßnahmen betroffen sind und schließen mussten“, stellte GEW-Vorsitzende Maike Finnern am Freitag mit Blick auf den Corona-Beschluss der KMK fest. „Maßnahmen zum Gesundheitsschutz der Kinder, Jugendlichen und Studierenden, Pädagoginnen, Pädagogen und Lehrenden sowie der Eltern hätten schon längst deutlich nachhaltiger umgesetzt werden müssen. Das unzureichende Krisenmanagement der Kultus- und Wissenschaftsministerien hat die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in allen Bildungsbereichen verschlechtert und zu zusätzlichen Belastungen beigetragen.“
Jetzt gehe es laut GEW darum, die vierte Welle zu brechen. Dafür müssen die Bildungseinrichtungen bedingungslos unterstützt werden. Dafür müsse es heißen: impfen, impfen, impfen und testen, testen, testen. Regelmäßige Tests sind in Kitas, Schulen und Hochschulen laut GEW-Vorsitzender notwendig. Gleichzeitig müssen umgehend Luftfilteranlagen, eingebettet in Raum-, Lüftungs- und Hygienekonzepte, eingebaut werden.
Allen Beschäftigten müssten jetzt so schnell und unbürokratisch wie möglich niedrigschwellig Boosterimpfungen angeboten werden. Zudem seien die 12- bis 17-Jährigen, von denen rund die Hälfte noch nicht geimpft werden konnte, sofort stärker in den Fokus zu nehmen. Die gestrige Empfehlung der Ständigen Impfkommission, auch jüngere Kinder mit Vorerkrankungen zu impfen, solle umgesetzt werden. Dafür sei es aber notwendig, die Eltern in Entscheidungsprozesse einzubinden. Auch wenn bei Kindern und Jugendlichen Corona-Infektionen in der Regel offenbar milder verliefen als bei Erwachsenen, „wissen wir noch viel zu wenig über Long-Covid“, sagte Finnern. Nach der jetzt geltenden 3-G-Regel am Arbeitsplatz müssten die Arbeitgeber allen Beschäftigten an den Bildungseinrichtungen für jeden Arbeitstag einen kostenlosen Test anbieten. Unabhängig davon, ob diese geimpft, genesen oder nicht geimpft seien. Für Kinder, Jugendliche und Studierende seien nach Möglichkeit PCR-Pooltests anzubieten. Die GEW-Vorsitzende machte deutlich, dass sie das Tragen von Masken in der aktuellen Situation in Innenräumen der Bildungseinrichtungen für richtig hält: „Das ist eine sinnvolle und wirksame Maßnahme, um Infektionen zu verhindern – sie reicht aber bei weitem nicht.“ Um die AHA-Regeln einhalten zu können, müsse auch der Schülerverkehr entzerrt werden.
„Insgesamt geht es darum, Kontakte zu reduzieren, um die vierte Welle zu stoppen. Alle Menschen in der Gesellschaft müssen mitziehen, Erwachsene jetzt Rücksicht insbesondere auf die Kinder nehmen, die noch nicht geimpft werden können und bei denen die Infektionszahlen aktuell in die Höhe schnellen. Das bedeutet vor allem, auf Massenveranstaltungen zu verzichten“, unterstrich Finnern.
Quelle: Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft vom 10.12.2021
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