Baden-Württemberg

Begleitgruppe zum Masterplan Kinderschutz eingerichtet

Das Gremium bündelt die im Land vorhandene breite Expertise zum Kinderschutz. In der Auftaktsitzung wurden aktuelle Herausforderungen diskutiert und Erwartungen an den Masterplan Kinderschutz formuliert. In einer ersten Phase werden Projekte im Bereich Prävention und Intervention mit rund 9,8 Millionen Euro gefördert.

01.02.2024

Mit der ersten Sitzung der Begleitgruppe zum Masterplan Kinderschutz macht die Landesregierung einen weiteren wichtigen Schritt für mehr Kinderschutz im Land. Das Gremium hat in dieser Woche seine Arbeit aufgenommen – rund 40 Akteurinnen und Akteure der im Kinderschutz aktiven Behörden, Vereine, Institutionen und Verbände diskutierten gemeinsam über aktuelle Herausforderungen und formulierten ihre Erwartungen an den Masterplan Kinderschutz, der unter Federführung des Ministeriums für Soziales, Gesundheit und Integration erarbeitet wird. In einer ersten Phase werden in den Jahren 2024 und 2025 insgesamt 26 Projekte aus den Bereichen Prävention, Intervention und Betroffenenarbeit mit rund 9,8 Millionen Euro gefördert. Die Begleitgruppe soll dabei relevante Akteure landesweit vernetzen sowie kurz-, mittel- und langfristige Ziele für den Kinderschutz definieren.

„Kinderschutz geht uns alle an. Deshalb müssen wir gemeinsam eine ganzheitliche und zukunftsfähige Strategie entwickeln“, sagte Sozialminister Manne Lucha in Stuttgart. „Kinderschutz ist ein dynamischer Prozess, in dem die umfassende Vernetzung zentrale Bedeutung hat. Der Prozess muss stets offen sein, um sich den rasch wandelnden gesellschaftlichen Situationen anzupassen. Dieser Wandel zeigt sich vor allem in der immer stärkeren Verschmelzung der analogen und digitalen Welt sowie den immer komplexer werdenden Schutzbedürfnissen von Kindern und Jugendlichen.“

Der Masterplan Kinderschutz ist ein wichtiger Teil der Umsetzung der Empfehlungen der Kommission Kinderschutz, die im Jahr 2020 ihren Abschlussbericht präsentierte.

Der Masterplan als Einstieg in eine Gesamtstrategie Kinderschutz

Die derzeit über den Masterplan Kinderschutz geförderten Projekte reichen von den Frühen Hilfen über die Entwicklung von Schutzkonzepten, der Präventionsarbeit in den Bereichen sexualisierte Gewalt, Mobbing, Konsumverhalten, Gewalt und Umgang mit pornographischen Materialien, bis hin zur Arbeit mit so genannten „Tatgeneigten“. Weitere geplante Projekte sind die Veranstaltung eines Kindertags im Jahr 2025 sowie eine neu einzurichtende Internetplattform zum Kinderschutz, die Angebote und Strukturen im Land bündeln und einfach zugänglich machen soll.

Um sicherzustellen, dass der Masterplan Kinderschutz stabile Strukturen im Kinderschutz schafft und verfestigt sowie flächendeckend alle Kinder im Land erreicht, bündelt die Begleitgruppe die im Land vorhandene breite Expertise.

Ergänzende Informationen

Das Land hat nach dem „Staufener Missbrauchsfall“ im Jahr 2018 die Kommission Kinderschutz eingerichtet, deren Ergebnisse in einem Abschlussbericht zusammengefasst sind. Damals wurde ein kleiner Junge von seiner Mutter und ihrem Lebensgefährten sexuell missbraucht. Darüber hinaus wurde er gezielt und gegen Geld an weitere Täter vermittelt. Der Fall hatte bundesweit für Entsetzen gesorgt. Der Masterplan Kinderschutz setzt zahlreiche Ergebnisse der Kommission Kinderschutz nun in die Tat um.

In der Begleitgruppe zum Masterplan Kinderschutz sind bislang folgende Institutionen vertreten:

  • AGJ - Fachverband für Prävention und Rehabilitation in der Erzdiözese Freiburg e. V.
  • Aktion Jugendschutz Baden-Württemberg (AJS)
  • Baden-Württembergische Sportjugend im Landessportverband Baden-Württemberg e. V.
  • Behandlungsinitiative Opferschutz (BIOS-BW) e. V.
  • Bischöfliches Ordinariat Diözese Rottenburg-Stuttgart
  • Der Kinderschutzbund Landesverband Baden-Württemberg e. V.
  • Deutsches Jugendinstitut (DJI)
  • DER PARITÄTISCHE Baden-Württemberg e. V.
  • Evangelische Oberkirchenrat Stuttgart
  • Fachbereich Versorgungsforschung im Kindes- und Jugendalter, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie und Center for Health and Society (chs), Universitätsklinikum Düsseldorf
  • Frauen helfen Frauen e. V. | Autonomes Frauenhaus Heidelberg
  • Frauen helfen Frauen e. V. | Autonomes Frauenhaus Stuttgart
  • Gemeindetag Baden-Württemberg Kommunaler Landesverband kreisangehöriger Städte und Gemeinden
  • Jugendamt, Landeshauptstadt Stuttgart
  • Jugendamt, Landratsamt Rhein-Neckar-Kreis
  • Kommunalverband für Jugend und Soziales (KVJS)
  • Kreisjugendamt, Landratsamt Rems-Murr-Kreis
  • LAG Jugendsozialarbeit
  • Diakonisches Werk der evangelischen Kirche in Württemberg e. V.
  • LAG Mädchen*politik Baden-Württemberg
  • LAG-Jungen* und Männer*arbeit Baden-Württemberg e. V.
  • Landesjugendring Baden-Württemberg e.V.
  • Landkreistag Baden-Württemberg
  • Liga, Caritasverband Erzdiözese Freiburg
  • LKSF Baden-Württemberg e. V.
  • Ministerium des Inneren, für Digitalisierung und Kommunen Baden-Württemberg
  • Ministerium der Justiz und für Migration Baden-Württemberg
  • Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg
  • Netzwerk-Schulsozialarbeit Baden-Württemberg e. V.
  • pro familia Landesverband Baden-Württemberg
  • World Childhood Foundation
  • Zentrum für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL)

Quelle: Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg vom 26.01.2024

Redaktion: Sofia Sandmann

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