Kinderarmut

Armut oft nur einer mehrerer Belastungsfaktoren

Welche Rolle spielt Armut bei der Entwicklung von Kindern? Die Bundesregierung antwortet auf eine Kleine Anfrage der AfD-Fraktion zum Thema Kinderarmut und kommt zu dem Schluss, dass in von Armut betroffenen Familien oft eine Reihe von Belastungsfaktoren kumulierten.

22.04.2021

Armut allein ist unbedeutend für Gewalt und Vernachlässigung von Kindern. Es müssten weitere Belastungen hinzukommen, um Verletzungen oder Vernachlässigung der Kinder wahrscheinlicher zu machen, betont die Bundesregierung in ihrer Antwort (19/28003) auf eine Kleine Anfrage (19/27527) der AfD-Fraktion.

Armut sei aber „ein wesentlicher Belastungsfaktor für die Gestaltung von Beziehungen und Interaktionen im Familiensystem und damit auch für die Entwicklung der Kinder“, heißt es in der Antwort weiter. Die Sorgen der Eltern, die aus mangelnden finanziellen Ressourcen resultierten und häufig mit beengten Wohnverhältnissen verbunden seien, beeinträchtigten vielfach den Blick der Eltern für Bedürfnisse der Kinder und würden den familiären Stress und damit das Risiko für Gewalt und Vernachlässigung erhöhen.

Bei Armut (festgemacht am Bezug von staatlichen Transferleistungen) seien die statistischen Werte für Gewalt und Vernachlässigung um das Doppelte erhöht. Armut stelle jedoch nur selten eine isolierte Problemlage dar. Vielfach kumulierten in von Armut betroffenen Familien eine Reihe von Belastungsfaktoren, schreibt die Bundesregierung.

Weitere Informationen

Die ausführliche Antwort (19/28003) der Bundesregierung (PDF: 5 MB) auf die Kleine Anfrage der AfD-Fraktion kann online eingesehen werden. Die Bundesregierung nimmt hier unter anderem Stellung zur Frage nach den Auswirkungen der Corona-Maßnahmen auf die Entwicklung von Kinderarmut.

Quelle: Deutscher Bundestag, Parlamentsnachrichten vom 13.04.2021

Redaktion: Silja Indolfo

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