Statistische Bundesamt
4 % mehr junge Menschen beginnen 2024 einen Bildungsgang im Anschluss an die Sekundarstufe

Laut Statistischem Bundesamt (Destatis) stieg die Zahl der neuen Schüler*innen in der Sekundarstufe II um 14 %, vor allem durch die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums in NRW und Schleswig-Holstein. Zudem nahmen 3,3 % mehr junge Menschen an Übergangsprogrammen teil, und die Zahl der Ausländer*innen stieg in allen Ausbildungssektoren.
02.04.2025
Im Jahr 2024 haben in Deutschland gut 1,9 Millionen Personen ein Studium aufgenommen, eine Berufsausbildung angefangen, ein Programm im Übergangsbereich zwischen Schule und Berufsbildung begonnen oder den Weg zum Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung eingeschlagen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) nach vorläufigen Ergebnissen der integrierten Ausbildungsberichterstattung mitteilt, waren das 4 % oder 72.600 Personen mehr als im Jahr 2023. Der Zuwachs ist unter anderem auf Bildungsteilnehmer*innen mit ausländischer Staatsangehörigkeit zurückzuführen, deren Zahl um 12 % beziehungsweise 42.900 Personen gegenüber 2023 zunahm.
Steigende Anfängerzahlen in den Sektoren Studium, Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung und im Übergangsbereich
Von den insgesamt 1,9 Millionen Personen haben 691.200 eine Berufsausbildung angetreten (-0,3 % gegenüber 2023). 495.800 Personen haben ein Hochschulstudium begonnen, das waren 1,9 % mehr als im Vorjahr. 467.300 Schüler*innen haben den Weg zum Abitur beziehungsweise zum Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung eingeschlagen – entweder in gymnasialen Oberstufen oder an beruflichen Schulen. Ihre Zahl ist um 14 % gegenüber dem Vorjahr gestiegen, was zum Großteil auf die Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums in Nordrhein-Westfalen und Schleswig-Holstein zurückzuführen ist. Durch den Wechsel vom G8- zum G9-Modell verweilten im vergangenen Schuljahr 2023/24 mehr Schüler*innen in der Sekundarstufe I. Somit mündeten sie nicht im Vorjahr, sondern in diesem Jahr in die Sekundarstufe II ein. Deshalb kommt es nun in diesen beiden Ländern zu starken Zunahmen in diesem Sektor gegenüber dem Vorjahr. Rund 259.400 junge Menschen nahmen im Jahr 2024 ein Bildungsprogramm im Übergangsbereich zwischen Schule und Berufsausbildung auf. Die Anfänger*innenzahl nahm damit gegenüber 2023 um 3,3 % oder 8.200 Personen zu und stieg bereits im dritten Jahr in Folge. Ziel der Programme des Übergangsbereichs ist der Erwerb beruflicher Grundkenntnisse, das Erlernen der deutschen Sprache oder das Nachholen eines Schulabschlusses.
Zahl der Ausländer*innen steigt in allen vier Sektoren der integrierten Ausbildungsberichterstattung
Der Zuwachs von Anfänger*innen eines Bildungsprogramms mit ausländischer Staatsangehörigkeit zeigt sich in allen vier Sektoren der integrierten Ausbildungsberichterstattung: So stieg die Zahl der Ausländer*innen, die eine Berufsausbildung begannen, 2024 gegenüber dem Vorjahr um 12 % auf 114.100. Bei den Studienanfänger*innen betrug der Zuwachs 10 % (145.400 Personen).
In den Programmen zum Erwerb der Hochschulzugangsberechtigung gab es 46.500 ausländische Anfänger*innen und damit 16 % mehr als 2023. Auch hier ist die Zunahme zum Teil auf die stark gestiegenen Schüler*innenzahlen in Nordrhein-Westfalen aufgrund der Wiedereinführung des neunjährigen Gymnasiums zurückzuführen.
Im Übergangsbereich stieg die Zahl der Ausländer*innen, die 2024 ein Bildungsprogramm zum Erwerb beruflicher Grundkenntnisse, zum Erlernen der deutschen Sprache oder zum Nachholen eines Schulabschlusses anfingen, gegenüber 2023 um 11 % oder 11.300 Personen auf insgesamt 109.600.
Der erneute Zuwachs der ausländischen Bildungsteilnehmer*innen dürfte wie bereits in den Vorjahren vorrangig auf nach Deutschland zugewanderte Jugendliche und junge Erwachsene zurückzuführen sein, die sukzessive in die verschiedenen Sektoren des deutschen Bildungssystems einmünden.
Methodische Hinweise
Die Zahl der Studienanfänger*innen in der Integrierten Ausbildungsberichterstattung beinhaltet auch die Studierenden im ersten Studienjahr an Berufsakademien (Vorjahresdaten). Sie ist daher etwas höher als die Zahl der Studienanfänger*innen des Studienjahres 2024 an den deutschen Hochschulen.
Quelle: Statistische Bundesamt (Destatis) vom 20.03.2025
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