Kinderschutz
Volkssolidarität fordert konzertierte Aktion gegen Kinderarmut
„Die Volkssolidarität unterstützt alle Forderungen und Bemühungen, die hohe Kinderarmut zu bekämpfen und Chancengleichheit für alle Kinder und Jugendliche zu verwirklichen.“ Das erklärte der Präsident des Sozial- und Wohlfahrtsverbandes Volkssolidarität, Prof. Gunnar Winkler, am Mittwoch zu den Forderungen des Sozialverbandes Deutschland (SoVD) nach umfassenden Maßnahmen gegen Kinderarmut. „Es ist an der Zeit, dass endlich etwas getan wird durch die verantwortliche Politik. Wegsehen, Schönreden oder oberflächlicher Aktionismus gefährden die Zukunft der Heranwachsenden und damit unserer Gesellschaft.“
10.09.2010
Winkler bezeichnete es als bedauerlich, dass die Bundesrepublik nicht zu den kinderfreundlichsten Ländern gehöre. Das zeigten zum einen die hohe Zahl der Kinder und Jugendlichen, die in Armut aufwachsen müssen. Zum anderen habe der aktuelle OECD-Bildungsbericht erneut belegt, dass "hierzulande viel von Bildung geredet, aber zu wenig getan wird". Es sei richtig, wenn der SoVD diese Zustände in einem der weltweit wohlhabendsten Staaten kritisiere.
"Die Volkssolidarität unterstützt die Forderung nach einer umfassenden und konzertierten Aktion gegen Kinderarmut", so der Verbandspräsident. Richtig sei, dass dazu neben einem höheren Hartz IV-Regelsatz für Kinder und Jugendliche zahlreiche weitere Maßnahmen in der Familienpolitik, der Bildungspolitik, der Gesundheitspolitik, der Jugendhilfe und der Sozialpolitik sowie in der Arbeitsmarktpolitik gehören müssen. "Die entsprechenden Forderungen des SoVD bieten ebenso wie das Konzept 'Kinder verdienen mehr' des Paritätischen Gesamtverbandes eine gute Grundlage für eine konzertierte Aktion aller verantwortlichen gesellschaftlichen und politischen Akteure gegen Kinderarmut."
Der Präsident der Volkssolidarität erneuerte die Kritik am vorgeschlagenen Chipkarten-System für Kinder von Hartz-IV-Beziehern. "Diese Idee lenkt von der Frage ab, wie und in welchem Umfang Leistungen für die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen gefördert werden können. Statt dessen sind konkrete Vorschläge für kostenfreie Schulausbildung und kostenloses Mittagessen in Kindergärten und Schulen ebenso gefragt wie der Ausbau der Kinderbetreuung und der freie und chancengleiche Zugang zu Bildung für alle Kinder und Jugendliche unabhängig von ihrer sozialen Herkunft. Was bei anderen europäischen Nachbarn seit Jahren zur Normalität gehört, sollte auch bei uns endlich möglich werden."
Quelle: Volkssolidarität Bundesverband
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