Familienpolitik

Untersuchung zum Elterngeld - Mehr Väter (kurz) in Elternzeit

Das Elterngeld wird weit überwiegend von Frauen in Anspruch genommen, aber immer mehr Männer beteiligen sich an der Betreuung der Kinder. So stieg ihr Anteil am Elterngeld von 17,7 Prozent beim Geburtsjahrgang 2008 auf inzwischen rund ein Viertel. Das zeigt eine aktuelle Auswertung der Universität Duisburg-Essen.

17.09.2015

Den insgesamt positiven Trend beobachtet die IAQ-Forscherin Jutta Schmitz sowohl in den alten als auch in den neuen Bundesländern: "Dabei nimmt der Männeranteil in Ostdeutschland stärker zu als im Westen". Allerdings zeige diese Entwicklung noch keinen generellen Wandel in der familiären Rollenverteilung: Die Väter beschränken sich überwiegend auf die so genannten Partnermonate. Mehr als 75 Prozent beanspruchen für höchstens zwei Monate Elterngeld; in Bayern, Baden-Württemberg, Sachsen und Thüringen sind es sogar mehr als 80 Prozent. Während Frauen im Durchschnitt für 11,6 Monate Elterngeld bekommen, liegt die Bezugsdauer der Männer bei 3,1 Monaten.

"Von einem generellen Umdenken in der Gesellschaft kann daher nicht die Rede sein", stellt Jutta Schmitz fest. Neben traditionellen Rollenmustern gibt es dafür auch ökonomische Erklärungen: Im Unterschied zu Müttern hängt bei den Vätern die Dauer des Leistungsbezugs davon ab, ob sie vor der Geburt des Kindes gearbeitet haben. Wer nicht erwerbstätig ist, beansprucht Elterngeld deutlich länger. Wer dagegen einen Job hat, fürchtet neben Einkommenseinbußen und Karrierenachteilen auch den Druck von Kollegen und Vorgesetzten. Ob die Neuregelungen des Elterngelds bzw. Elterngelds Plus, die seit dem 1.7.2015 in Kraft getreten sind, diese Bilanz verändern, ist noch nicht abzusehen.

Weitere Informationen zu den Forschungsergebnissen sowie eine Grafik werden in einem <link http: www.sozialpolitik-aktuell.de tl_files sozialpolitik-aktuell _politikfelder familienpolitik datensammlung pdf-dateien abbvii39_grafik_monat_09_2015.pdf _blank external-link-new-window zur>PDF (247 KB) zum Download bereit gestellt.

Quelle: Universität Duisburg-Essen vom 17.09.2015.

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