Jugendpolitik
Köln wird „Kinderfreundliche Kommune“
Als erste deutsche Millionenstadt erhält Köln am 20. Februar 2018 das Siegel „Kinderfreundliche Kommune“. Damit wird die Verabschiedung eines Aktionsplans für mehr Kinderfreundlichkeit gewürdigt, den die Stadt Köln gemeinsam mit Kindern, Jugendlichen und Fachexperten erarbeitet hat.
14.02.2018
Mit dem Erhalt des Siegels bekennt sich Köln dazu, die Rechte von Kindern und Jugendlichen zu stärken und stellt sich zugleich einem regelmäßigen Prüfverfahren. Die Auszeichnung ist damit Ansporn und Herausforderung. Das Siegel vergibt der von UNICEF Deutschland und dem Deutschen Kinderhilfswerk getragene Verein „Kinderfreundliche Kommunen e.V.“
Alle Kinder und Jugendlichen in Köln sollen profitieren
„Ob die Rechte von Kindern verwirklicht werden, entscheidet sich in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld in ihrer Stadt, in ihrem Wohnviertel“, sagt Anne Lütkes, Vorstandsvorsitzende des Vereins „Kinderfreundliche Kommunen“. „Von dem ambitionierten Aktionsplan der Stadt sollen alle Kinder und Jugendlichen in Köln profitieren. Alle die sich für mehr Kinderfreundlichkeit in Köln einsetzen wollen, sind eingeladen, sich zu engagieren“.
Belangen von jungen Menschen mehr Gewicht zu geben
Der Aktionsplan wurde nach einem breiten Beteiligungsprozess in allen Fachbereichen der Verwaltung im Juli 2017 vom Kölner Stadtrat verabschiedet. Ziel des Vorhabens ist es, den Belangen von Kindern und Jugendlichen mehr Gewicht zu geben. Zugleich sollen ihre Rechte und Mitwirkungsmöglichkeiten gemäß der UN-Kinderrechtskonvention auf kommunaler Ebene gestärkt werden. Kinderfreundlichkeit wird damit in der bevölkerungsreichsten Stadt Nordrhein-Westfalens zum Querschnittsthema. Nach der Siegelvergabe hat die Stadt drei Jahre Zeit, den Aktionsplan umzusetzen.
Child-Friendly Cities Initiative von UNICEF
Das Vorhaben basiert auf der von UNICEF ins Leben gerufenen internationalen Child-Friendly Cities Initiative. Diese hat ein weltweit anwendbares Rahmenwerk für die Verwirklichung der Kinderrechte auf kommunaler Ebene erarbeitet. In Deutschland haben sich bereits 16 Kommunen der Initiative angeschlossen – darunter Hanau, Potsdam, Regensburg, Stuttgart und Wolfsburg.
Erstellung eines Aktionsplans mit Beteiligung von Kindern und Jugendlichen
Kommunen, die mit der Initiative die Kinderrechte stärken wollen, beginnen den Prozess mit einem Stadtratsbeschluss. Darauf folgt eine Bestandaufnahme in Sachen Kinderfreundlichkeit durch ein Expertengremium. In einem breit angelegten Beteiligungsprozess werden dann die Wünsche und Vorschläge von Kindern und Jugendlichen ermittelt, die in den Aktionsplan einfließen. Darin sind die Ziele, Zeitpläne und Verantwortlichkeiten des Vorhabens festgehalten. Der Aktionsplan wird vom Stadt- oder Gemeinderat beschlossen und bildet die Grundlage für die Vergabe des Siegels. Danach folgt die Umsetzung. Die Siegelvergabe markiert also den Beginn eines Prozesses. In den folgenden drei Jahren wird die Kommune von einer Sachverständigenkommission unterstützt und regelmäßig evaluiert. Danach kann das Projekt mit einem neuen Aktionsplan verlängert werden.
Das Projekt „Kinderfreundliche Kommunen“ wird gefördert vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Siegelvergabe findet am 20. Februar im historischen Rathaus in Köln statt.
Quelle: Deutsches Kinderhilfswerk e.V.
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