Sozialpolitik

Internationaler Tag zur Beseitigung der Armut: Sozialer Arbeitsmarkt gegen Armut und für mehr Teilhabe

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. fordert eine zügige Umsetzung eines sozialen Arbeitsmarktes. Nur so könne es gelingen, langzeitarbeitslose Menschen und ihre Familien wieder in die Gesellschaft zurückzuholen. Jobcenter, Beratungseinrichtungen freier Träger und Kommunen müssten vor Ort in Netzwerken zusammenarbeiten, um wirksame Strategien für einen sozialen Arbeitsmarkt zu realisieren.

17.10.2018

„Wir brauchen einen öffentlich geförderten sozialen Arbeitsmarkt. Nur so kann es gelingen, langzeitarbeitslose Menschen und ihre Familien, die ins soziale Abseits zu geraten drohen, wieder in die Gesellschaft zurückzuholen“, sagt Nora Schmidt, Geschäftsführerin des Deutschen Vereins für öffentliche und private Fürsorge e.V., anlässlich des Internationalen Tages zur Beseitigung der Armut.

„Arbeit zu haben verhindert Armut – auch Teilhabearmut.“

Aus Sicht des Deutschen Vereins ist es daher wichtig, das zurzeit im Bundestag beratene Teilhabechancengesetz, mit dem eine neue Förderung in die Grundsicherung für Arbeitsuchende eingeführt werden soll, zügig umzusetzen. Der geplante anfänglich vollständige Lohnkostenzuschuss und ein begleitendes Coaching für Teilnehmende seien richtige Bausteine, um Menschen wieder in sozialversicherungspflichtige Beschäftigung zu bringen. „Viele Menschen, die schon lange ohne Job sind und keinen Zugang zum Arbeitsmarkt finden, brauchen intensive Unterstützung, wenn eine Rückkehr gelingen soll“, so Schmidt weiter.

Familien der Betroffen mit einbeziehen

Der Deutsche Verein fordert darüber hinaus, die Beratung und Förderung von langzeitarbeitslosen Menschen ganzheitlich, individuell und längerfristig zu gestalten. Stärken und Potenziale müssen gezielt gefördert und gesundheitliche Einschränkungen früh erkannt werden. Passgenaue Weiterbildung und gezielte Ansprache von Arbeitgebern, müssen zusammenspielen, um geeignete Jobs für Langzeitarbeitslose zu schaffen. Zu einem ganzheitlichen Konzept gehört auch, die Familien der Betroffen mit einzubeziehen. Nur so können komplexe Problemlagen aufgelöst werden.

Damit die Integration vor Ort in den Kommunen gelingt, setzt sich der Deutsche Verein dafür ein, dass Jobcenter, Beratungseinrichtungen freier Träger und Kommunen in Netzwerken zusammenarbeiten, um wirksame Strategien für einen sozialen Arbeitsmarkt zu realisieren.

Weitere Informationen zu Empfehlungen des Deutschen Vereins stehen in der Stellungnahme Teilhabe am Arbeitsmarkt für alle! Empfehlungen des Deutschen Vereins für ein neues Regelinstrument im SGB II (PDF, 100 KB) und der Stellungnahme zum Referentenentwurf eines Zehnten Gesetzes zur Änderung des SGB II (PDF, 215 KB) zur Verfügung. 

Hintergrund 

Der Deutsche Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. ist das gemeinsame Forum von Kommunen und Wohlfahrtsorganisationen sowie ihrer Einrichtungen, der Bundesländer, der privatgewerblichen Anbieter sozialer Dienste und von den Vertretern der Wissenschaft für alle Bereiche der Sozialen Arbeit, der Sozialpolitik und des Sozialrechts. Er begleitet und gestaltet durch seine Expertise und Erfahrung die Entwicklungen u.a. der Kinder-, Jugend- und Familienpolitik, der Sozial- und Altenhilfe, der Grundsicherungssysteme, der Pflege und Rehabilitation sowie der Migration und Integration. Der Deutsche Verein wird gefördert aus Mitteln des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend.

Quelle: Deutscher Verein für öffentliche und private Fürsorge e.V. vom 17.10.2018

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