Berufseinstieg
Hindernisse beim Einstieg ins Berufsleben überwinden
Der Anteil junger Menschen ohne Berufsausbildung steigt, besonders bei Jugendlichen mit niedrigen Abschlüssen. Laut Prof. Dr. Birgit Reißig beeinflussen soziale Herkunft, regionale Bedingungen und Beratung den Übergang in Arbeit. Passungsprobleme und fehlende Ressourcen führen zu Unsicherheit, wodurch Berufsorientierung wichtiger wird.
04.09.2024
Der Anteil junger Menschen zwischen 20 und 24 Jahren, die ohne Berufsausbildung in den Arbeitsmarkt eintreten, liegt seit Jahrzehnten bei etwa 15 Prozent. Im Jahr 2021 ist die Quote nach Daten des Berufsbildungsberichts 2023 sogar auf fast 18 Prozent gestiegen. Insbesondere Jugendlichen mit geringen Bildungsabschlüssen haben beim Schritt in Ausbildung und Erwerbsarbeit oft Schwierigkeiten. So erfordert ein gelingender Übergang in eine Ausbildung etwa hohe Kompetenzen zum selbstständigen Handeln und Ressourcen, die nicht zuletzt vom sozialen Status abhängen, zum Beispiel vom Bildungsabschluss und von der wirtschaftlichen Lage der Herkunftsfamilie, schreibt Prof. Dr. Birgit Reißig in der aktuellen Ausgabe des Forschungsmagazins DJI Impulse.
In dem Artikel fasst die Leiterin der Abteilung „Übergänge im Jugendalter“ am Deutschen Jugendinstitut (DJI) die Ergebnisse verschiedener Studien zum Thema Übergänge in Ausbildung und Erwerbsarbeit aus den vergangenen Jahrzehnten zusammen: Neben der sozialen Herkunft seien regionale Rahmenbedingungen sowie berufliche Beratung wesentliche Voraussetzungen für erfolgreiche Übergänge. Der Berufsorientierung werde in Forschung und Praxis aktuell wieder größere Aufmerksamkeit gewidmet, weil sogenannte Passungsprobleme zwischen vorhandenen Ausbildungsstellen und nachfragenden Jugendlichen sowie vielfältige berufliche Optionen zu einer steigenden Verunsicherung bei jungen Menschen führen. Dies konnten DJI-Forschende anhand der Daten des „Übergangspanel“ belegen, bei dem jeweils bis zu 4.000 Jugendliche mit maximal Hauptschulabschluss zwischen den Jahren 2016 und 2020 befragt wurden.
Darüber hinaus untersuchten die Forschenden strukturelle Bedingungen beim Übergang und identifizierten die wesentliche Rolle der Kommunen beim Einstieg in die Berufswelt: Sie können die unterschiedlichen Akteure, wie etwa Schulen, Weiterbildungsträger und Unternehmen, koordinieren, so dass diese ihre Bildungsangebote besser am tatsächlichen Bedarf junger Menschen ausrichten können.
Quelle: Deutsches Jugendinstitut (DJI) vom 27.08.2024
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