„Heimerziehung“

Hearing mit jungen Menschen, Eltern und Fachpolitiker:innen

Unter dem Motto „Listen to us!“ treten im Rahmen eines Hearings am 19. September 2022 im Paul-Löbe-Haus Jugendliche, die in Wohngruppen leben, Careleaver:innen und Eltern mit Wohngruppenerfahrungen in den direkten Austausch mit Bundespolitiker:innen. Parlamentarische Staatssekretärin Ekin Deligöz und Ulrike Bahr laden zu diesem Format gemeinsam mit der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) ein.

15.09.2022

„Hilfe zur Erziehung in einer Einrichtung über Tag und Nacht (Heimerziehung) oder in einer sonstigen betreuten Wohnform soll Kinder und Jugendliche durch eine Verbindung von Alltagserleben mit pädagogischen und therapeutischen Angeboten in ihrer Entwicklung fördern.“ (§ 34 Abs. 1 SGB VIII)

Diese Formen der sogenannten „Heimerziehung“" streben laut gesetzlicher Rahmung unter Berücksichtigung des Alters und des Entwicklungsstandes des Kindes oder des Jugendlichen an, auch die Verbesserung der Erziehungsbedingungen in der Herkunftsfamilie im Blick zu behalten, um gegebenenfalls eine Rückkehr in die Familie zu erreichen.

In kaum einem anderen Bereich übernimmt der Staat eine vergleichbar große Verantwortung für das persönliche Leben und das Aufwachsen von Kindern und Jugendlichen sowie jungen Erwachsenen. Junge Menschen und Eltern, die mit Formen der Heimerziehung zu tun haben, berichteten im Rahmen der Initiative „Zukunftsforum Heimerziehung“ (gefördert vom BMFSFJ 2019 bis 2021), dass die Teilhabe und Rechte der Betroffenen in der „Heimerziehung“ gestärkt werden müssen sowie Vorurteilen und Stigmatisierungen durch die Inanspruchnahme von Hilfen dringend entgegengewirkt werden müssen.

Die Vorsitzende des Bundesfamilienausschusses, Ulrike Bahr, erklärt:

„Die Berichte der jungen Menschen und Eltern geben uns einen vertieften Einblick in den Alltag der Familien in der Heimerziehung und zeigen auf, dass es noch Weiterentwicklungsbedarfe gibt. Das neue Kinder- und Jugendstärkungsgesetz stärkt die Rechte von Kindern, Jugendlichen und Eltern in der Kinder- und Jugendhilfe - nun müssen diese neuen Rechtsansprüche in die Praxis getragen und umgesetzt werden.“

„Hierfür ist die Einbindung von Selbstvertretungen von jungen Menschen und Eltern in der Heimerziehung unerlässlich und muss auch zukünftig weiter gestärkt werden“, ergänzt die IGfH-Vorsitzende Prof. Dr. Nicole Knuth.

In Rahmen eines Hearings am 19. September 2022 im Paul-Löbe-Haus treten Jugendliche, die in Wohngruppen leben, Careleaver:innen und Eltern mit Wohngruppenerfahrungen, in den direkten Austausch mit Bundespolitiker:innen. Parlamentarische Staatssekretärin Ekin Deligöz und Ulrike Bahr laden zu diesem Format gemeinsam mit der Internationalen Gesellschaft für erzieherische Hilfen (IGfH) ein.

Die Parlamentarische Staatssekretärin, Ekin Deligöz, erklärt:

„Ich freue mich, die jungen Menschen und Eltern zu diesem wichtigen Austausch begrüßen zu dürfen und mit ihnen über ihre Erfahrungen in der Heimerziehung ins Gespräch zu kommen. Ihre Perspektive ist unverzichtbar, um die Rechte von jungen Menschen und Eltern in der Kinder- und Jugendhilfe nachhaltig zu stärken.“

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