Jugendstudie der Vodafone Stiftung

Große Mehrheit der deutschen Jugendlichen sorgt sich um ihre zukünftige Freiheit

Laut einer repräsentativen Befragung der Vodafone Stiftung fühlen sich 80 Prozent der Jugendlichen derzeit „frei“. Gleichzeitig äußern 79 Prozent Sorge hinsichtlich ihrer zukünftigen Freiheit. Sie sehen vor allem in der freien Meinungsäußerungen einen wichtigen Aspekt von persönlicher Freiheit.

03.06.2024

Für Jugendliche in Deutschland sind Meinungsfreiheit und Selbstbestimmung nicht nur abstrakte Konzepte, sondern essenzielle Grundpfeiler ihrer Freiheitsauffassung. Zugleich haben sie das Gefühl, eher im privaten Umfeld ihre Meinung äußern zu können und nur die Hälfte der jungen Menschen begreift die Schule als einen Ort des freien Diskurses. Auch andere Meinungen kritisch zu hinterfragen und neue Informationen zu gewinnen, halten Jugendliche für eine sehr wichtige Fähigkeit, die sie in der Schule allerdings kaum erlernen. Das sind die Ergebnisse der Studie „Junge Stimmen, starke Wirkung? Wie Jugendliche Freiheit in unserer Gesellschaft erleben.“ von infratest dimap im Auftrag der Vodafone Stiftung, für die mehr als 1.000 Jugendliche zwischen 14 und 20 Jahren von Ende Februar bis Anfang März befragt wurden.

Gefragt nach der Bedeutung persönlicher Freiheit, bewerten 65 Prozent die freie Meinungsäußerung als besonders wichtigen Aspekt. Während 87 Prozent es für wichtig halten, andere Meinungen zu tolerieren, geben nur 19 Prozent an, in der Schule auch tatsächlich die Möglichkeit zu haben, Diskussionen zu führen und zu lernen, wie sie ihre eigene Meinung zu vertreten.

Freunde und Familie als wichtigste Räume für freie Meinungsäußerung

Junge Menschen haben im Freundeskreis (89 Prozent) sowie in der eigenen Familie (85 Prozent) am meisten das Gefühl, ihre Meinung frei äußern zu können. 51 Prozent empfinden das schulische oder universitäre Umfeld als Raum, in dem respektvoll mit freier Meinungsäußerung umgegangen wird.

Fast alle Jugendlichen halten es für relevant, zwischen vertrauenswürdigen und nicht vertrauenswürdigen Quellen unterscheiden zu können. Jedoch geben nur 16 Prozent der Jugendlichen an, dies in der Schule zu lernen, 41 Prozent stimmen hier eher zu.

Eigenes Engagement kann Einfluss auf gesellschaftliches Zusammenleben haben

71 Prozent der jungen Menschen in Deutschland glauben, dass ihre Handlungen Einfluss auf die Gesellschaft haben. Dieses Gefühl der Selbstwirksamkeit ist sogar noch ausgeprägter bei Jugendlichen, die sich selbst einer höheren sozialen Gruppe zuordnen (80 Prozent). 85 Prozent der Jugendlichen haben sich bereits gesellschaftlich engagiert, ein politisches Engagement haben bisher 5 Prozent der Jugendlichen ausgeübt. Für 32 Prozent käme ein politisches Engagement infrage, während 63 Prozent dies für sich ausschließen.

Quelle: Vodafone Stiftung vom 23.05.2024

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